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Extensionsderotationsflexionsgipsverband

Synonyme

EDF-Gips

Definition

Passiver Redressionsgipsverband zur Behandlung der Skoliose durch Extension, Derotation und Flexion.

Indikation

Die Indikation wurde historisch bei Skoliosen gestellt, der EDF-Gipsverband ist in vielen kinderothopädischen Abteilungen heute jedoch durch andere Korsette abgelöst worden (z. B. Chéneau-, Boston-, Milwaukee-Korsett).

Kontraindikation

Schwere, operationspflichtige Skoliosen, eingeschränkte Vitalkapazität. Grundsätzlich ist eine Korsettversorgung bei der Skoliose nach Abschluss des Längenwachstums nicht sinnvoll.

Durchführung

Der EDF-Gipsverband wurde von Cotrel eingeführt. Sein Prinzip ist das Ausüben von Extension, Flexion und Derotation der Wirbelsäule und das Anlegen des Gipsverbands in dieser redressierten Stellung. Zum Anfertigen des EDF-Gipsverbands wird der Skoliosepatient in einer Gurtaufhängung im Cotrel-Rahmen schwebend gelagert, wobei Längszug am Becken und am Kopf die Extension, Hochlagerung der Beine und Gurtunterstützung von Becken und Schultergürtel die Flexion und um den Brustkorb nach oben geführte Gurte kombiniert mit manueller Redression die Derotation bewirken. Der gepolsterte Gipsverband wird nun in dieser Stellung angelegt; er ist im Gegensatz zu moderneren Korsetten naturgemäß nicht abnehmbar.

Nachbehandlung

Engmaschige Haut- und Gipskontrollen.

Autor

Nils Hailer

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