Derotationsspondylodese; Skolioseaufrichtungsoperation
Scoliosis operation
Operative Korrektur der skoliotischen Fehlstellungskomponenten.
Progrediente idiopathische Skoliosen über 40° stellen vor allem bei begleitenden neurologischen oder kardiopulmonalen Auswirkungen bereits im Wachstumsalter eine Indikation zur operativen Korrektur dar. Das Ziel der Behandlung ist der Ausgleich der primären Krümmung mit Wiederherstellung des physiologischen Wirbelsäulenprofils. Strukturell determinierte Skoliosen (kongenital, posttraumatisch, osteopathisch) können in Abhängigkeit vom Ausmaß (< 40°), der Progredienz und den beklagten Beschwerden operativ korrigiert werden.
Unzureichender Allgemeinzustand mit unverhältnismäßig hohem perioperativen Risiko.
Prinzipiell ist die operative Korrektur der Skoliose sowohl über eine dorsale als auch eine ventrale Instrumentierung oder eine Kombination beider Verfahren möglich.
Dorsale Instrumentierungen können prinzipiell durch Lamina-Haken-Systeme oder transpedikuläre Schrauben in Kombination mit Stabsystemen vorgenommen werden, wobei Letztere biomechanisch überlegen sind. Wenngleich rein dorsale Instrumentierungen ohne Spondylodese zur Wuchslenkung beschrieben sind, stellen sie eine Ausnahme dar. Bei geplantem dorsalen Vorgehen und kontrakten Skoliosen sind mobilisierende Vorbehandlungen sinnvoll. Dazu gehören physiotherapeutische Therapien sowie Extensionen (z. B. Halo-Schwerkraft-Methode). Möglich ist auch die Durchführung eines endoskopischen ventralen Release mit teilweiser Entfernung der Bandscheiben, um eine ausreichende Mobilisation der Wirbelsäule zur Wiederherstellung des physiologischen Wirbelsäulenprofils zu erzielen. In der Regel ist zur ausreichenden Stabilisierung der ventralen Säule die kombinierte interkorporelle Fusion unverzichtbar. Ventrale Verfahren mit einer Instrumentation über Schrauben-Stab-Systeme ermöglichen nach einem ventralen Release eine konvexseitige Kompression, eine konkavseitige Distraktion, eine Wiederherstellung der sagittalen Wirbelsäulenschwingungen durch Vorbiegen der Stäbe, eine Reposition translatorischer Fehlstellungen von Wirbelkörpern zueinander und eine Derotation.
Postoperativ ist eine mehrmonatige kontinuierliche klinische und röntgenologische Nachbetreuung erforderlich. Beim Einsatz winkelstabiler ventraler Instrumentierungen ist meist eine orthesenfreie Nachbehandlung möglich. Eigenständig durchgeführte Übungen zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur sind dauerhaft unverzichtbar.
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