Niederfrequente Reizstromtherapie; Reizung mit kurzen Impulsen
Die Faradisation ist ein Verfahren der Elektrotherapie, bei dem niederfrequente Reizströme mit kurzer Impulsdauer zur Anwendung kommen.
Indikationen für niederfrequente Reizströme im Sinne der Faradisation sind die Prophylaxe von Muskelatrophien bei längerer Gelenkruhigstellung und die Behandlung peripherer Nervenschäden.
Patienten mit Herzschrittmacher dürfen nicht mit der Faradisation behandelt werden. Elektroden dürfen nicht auf Ulzerationen, offenen Wunden oder entzündlichen Hautveränderungen angebracht werden.
Bei der Faradisation werden Impulsdauern zwischen 0,1 und 1 ms und Impulsfrequenzen von 10–100 Hz gewählt, um Aktionspotentiale an Nerven und Muskulatur auszulösen. Der Fortschritt der Faradisation gegenüber der herkömmlichen niederfrequenten Reizstromtherapie besteht aufgrund der kurzen Impulsdauer in der effizienteren motorischen Stimulation ohne wesentliche sensible Reizung. Als günstig ist auch die Anwendung des faradischen Schwellstroms beschrieben worden, bei dem die Stromstärke periodisch ansteigt und abfällt.
Die Faradisation ist wie andere elektrotherapeutische Anwendungen keine isolierte Therapie, sondern sie wird mit physiotherapeutischen Maßnahmen kombiniert. Eine physiotherapeutische Nachbehandlung, z. B. mit Antagonistentraining oder Muskeldehnung, wird oft angeschlossen.
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