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Halswirbelsäule, Frakturen

Synonyme

Halswirbelsäule, Bruch

Definition

Fraktur im Bereich der knöchernen Strukturen der Halswirbelsäule. Prinzipiell kann jede knöcherne Struktur betroffen sein. Unterschiedliche Formen, eingeteilt u. a. nach Form des Traumas:

  1. Jefferson-Fraktur: Atlasberstungsfraktur, zumeist durch axial einwirkende Gewalt;
  2. Hanged-man-Fraktur: Abriss der Axisbogenwurzel und Luxation des Axiskörpers nach ventral, zumeist durch schweres Hyperextensionstrauma;
  3. Densfraktur.

Pathogenese

Traumatisch oder im Rahmen osteopenischer Osteopathien.

Symptome

Variabel, je nach Schwere der Verletzung reicht die Bandbreite von Nacken- und Schulterschmerzen ohne neurologische Defizite bis hin zur kompletten Querschnittslähmung.

Diagnostik

Nativröntgen (Halswirbelsäule in zwei Ebenen, Denszielaufnahme), Computertomographie, gegebenenfalls Magnetresonanztomographie.

Therapie

Abhängig von Form und Schweregrad der Fraktur, Näheres siehe unter den einzelnen Frakturformen. Prinzipiell bestehen folgende Indikationen zur operativen Versorgung einer Halswirbelsäulenfraktur:

  • neurologisches Defizit;
  • Verlegung des Spinalkanals um mehr als ein Drittel,
  • grobe Dislokationen (Kyphose > 20°, Kompression > 50 %) und Instabilität,
  • offene Rückenmarkverletzungen.

Akuttherapie

Immobilisation der Halswirbelsäule, Analgetika, Muskelrelaxantien.

Operative Therapie

Ziel: Stellungskorrektur und Stabilisierung der Halswirbelsäule, Dekompression und Rekalibrierung des Wirbelkanals.

Bewertung

Die Prognose ist wesentlich abhängig vom Schweregrad der Fraktur und den gegebenenfalls auftretenden neurologischen Defiziten. Rückbildung eines kompletten Querschnitts in ca. 20 % der Fälle, unabhängig von der Therapie.

Autor

René Hartensuer

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