Traumatische Spondylopathie; Morbus Calvé; Vertebra plana
Osteoporotische Sinterung eines Wirbelkörpers beim Kind oder Jugendlichen (Vertebra plana), oft posttraumatisch, jedoch auch durch andere Ursachen bedingt (paraneoplastisch, bei Diabetes mellitus, postoperativ nach orthopädischen Eingriffen an der Wirbelsäule, im Rahmen längerer Ruhigstellungen der Wirbelsäule).
Siehe auch Morbus Calvé.
Im Rahmen der körperlichen Untersuchungen findet sich eine lokale Druck- und Klopfschmerzhaftigkeit des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts; ein axialer Stauchungsschmerz kann vorkommen. Bei eingetretener Spontanfraktur findet sich unter Umständen eine Kyphose. Die neurologische Untersuchung kann neurologische Ausfallserscheinungen aufgrund einer Spinalnervenirritation oder aufgrund einer Kompression des Rückenmarks aufdecken. Das Nativröntgenbild der Wirbelsäule zeigt die Sinterung des Wirbelkörpers im Sinne einer osteoporotischen Spontanfraktur. Eine Vertebra plana kann bei völligem Höhenverlust des Wirbelkörpers auftreten. Die Kernspintomographie zeigt in der T2-Wichtung ein Ödem der Wirbelkörperspongiosa und andere Zeichen einer osteoporotischen Fraktur.
Das Kümmell-Verneuil-Syndrom ist außerordentlich selten. Andere Ursachen einer Vertebra plana (Morbus Calvé) wie das eosinophile Granulom, andere Neoplasien oder die Spondylitis müssen ausgeschlossen werden.
Die Therapie ist bei Fehlen einer ausgeprägten Fehlstellung und/oder neurologischer Symptome konservativ.
Siehe Fraktur, Wirbelkörper.
© Springer 2017 |
Powered by kb-soft |