Monarthritis; Kniegelenkempyem; Gonarthrose
Die Entzündung des Kniegelenks ist ein mit den klassischen Entzündungszeichen einhergehender Prozess, der auf dem Boden traumatischer, degenerativer, neoplastischer, autoimmuner oder infektiöser Erkrankungen entstehen kann.
Eine Entzündungsreaktion im Kniegelenk ist die gemeinsame Endstrecke einer Vielzahl pathologischer Prozesse. Sie kann durch traumatische (z. B. Ruptur des vorderen Kreuzbands), degenerative (z. B. Knorpelabrieb im Rahmen der Gonarthrose), neoplastische (z. B. villonoduläre Synovialitis), autoimmune (z. B. chronische Polyarthritis) oder infektiöse (z. B. Staphylokokkeninfektion) Erkrankungen ausgelöst werden. Letztlich können all diese Prozesse zu einer Freisetzung proinflammatorischer Zytokine und anderer Entzündungsmediatoren, zu einer vermehrten Durchblutung der Kapsel und zu einer Ödembildung der Synovialmembran und der fibrösen Kapsel führen.
Die Entzündung des Kniegelenks geht – in wechselnder Ausprägung – mit den klassischen Kardinalsymptomen der Inflammation einher: Rubor (Rötung), Calor (Überwärmung), Dolor (Schmerz), Tumor (Schwellung) und Functio laesa (Funktionsbeeinträchtigung) können nebeneinander vorliegen. Die Schwellung des Kniegelenks kann dabei Folge einer Vermehrung der Gelenkflüssigkeit (Gelenkerguss) und/oder einer Kapselschwellung sein.
Die klinische Untersuchung wird neben der Suche nach den erwähnten Entzündungszeichen den Bewegungsumfang des Gelenks, die Stabilität des Bandapparats und Zeichen einer Meniskusschädigung erfassen. Ein Nativröntgenbild gibt Aufschluss über akute Verletzungen und degenerative oder neoplastische Veränderungen. Eine bakterielle Gelenkentzündung kann in späteren Stadien zu ossären Destruktionen wie Arrosionen und Debris führen, die ebenfalls nativradiologisch erfasst werden. Eine Kernspintomographie ist bei klinisch unsicherem Verdacht auf Kniebinnenschäden und neoplastische Veränderungen indiziert. Die laborchemische Untersuchung umfasst die Entzündungsparameter Blutsenkungsgeschwindigkeit, C-reaktives Protein und kleines Blutbild, bei Verdacht auf eine rheumatische Genese wird der Rheumafaktor bestimmt.
Wie oben beschrieben kommt differentialdiagnostisch eine Fülle akuter traumatischer, infektiöser, degenerativer und neoplastischer Pathologien in Frage.
Die Therapie richtet sich grundsätzlich nach der zugrunde liegenden Erkrankung.
Ein deutlicher Gelenkerguss sollte unter sterilen Bedingungen punktiert werden, teils aus diagnostischen Gründen (Keimgewinnung, Sicherung eines Empyems oder eines Hämarthros), teils therapeutisch zur Schmerzlinderung und Druckentlastung des Gelenks.
Hochlagerung, Kühlung, Entlastung durch Unterarmgehstützen.
Analgetika nach dem WHO-Stufenschema, beginnend mit NSAID. Bei infektiöser Genese antibiotische Behandlung, Keimgewinnung und Antibiogramm vor Einsetzen der Antibiose nicht vergessen!
Die operative Therapie richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung. Beim Vorliegen eines Gelenkempyems hat notfallmäßig ein arthroskopisches Débridement mit Einlegen von Drainagen zu erfolgen.
Je nach zugrunde liegender Erkrankung.
Je nach zugrunde liegender Erkrankung.
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