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Iontophorese

Definition

Bei der Iontophorese wird elektrischer Gleichstrom angelegt, um elektrisch geladene Pharmaka in den Körper wandern zu lassen.

Indikation

Tendinosen, Myalgien, Periostosen, Epikondylopathien.

Kontraindikation

Patienten mit Herzschrittmacher dürfen nicht mit Iontophorese behandelt werden. Elektroden dürfen nicht auf Ulzerationen, offenen Wunden oder entzündlichen Hautveränderungen angebracht werden.

Durchführung

Das Prinzip der Iontophorese besteht darin, dass elektrisch geladene Stoffe in einem elektrischen Feld entlang der Feldlinien wandern können. Es wird also das Prinzip des galvanischen Stroms angewendet und mit der Applikation von Pharmaka kombiniert, die eine elektrische Ladung aufweisen und im elektrischen Feld wandern können. Beispiel ist die Verwendung von Diclofenac in Gelform, welches aufgrund seiner negativen Ladung unter der Kathode aufgebracht wird, um dann bei angelegtem Gleichstrom in Richtung der Anode zu wandern. Zu beachten ist, dass andere Pharmaka aufgrund ihrer positiven Ladung unter der Anode aufgebracht werden müssen (z. B. Novocain). Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Eindringtiefe der Pharmaka ins Gewebe bei der Iontophorese gering ist, denn sobald sie das subkutane Fett und die dortigen Gefäße erreichen, erfolgt eine Elimination über den Blutstrom. Somit bietet sich die Iontophorese als Behandlung von Erkrankungen in oberflächlich gelegenen Strukturen an (siehe Indikation).

Nachbehandlung

Wie bei anderen elektrotherapeutischen Anwendungen kann sich der Iontophorese mit Erfolg eine physiotherapeutische Nachbehandlung oder Massage anschließen.

Autor

Nils Hailer

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