Retrokapitale Osteotomie des ersten Mittelfußknochens
Distal metatarsal osteotomy
Dreidimensionale retrokapitale Korrekturosteotomie des ersten Mittelfußknochens zur Korrektur des Spreizfußes mit Hallux-valgus-Fehlstellung.
Hallux-valgus-Fehlstellung mit vergrößertem ersten Metatarsalwinkel und krankhaft veränderter Gelenkflächenorientierung des Mittelfußkopfs.
Degenerative Veränderungen des Großzehengrundgelenks, schwere Osteoporose, relative Verkürzung des ersten Mittelfußstrahls (Index minus).
Über einen dorsomedialen Zugang wird der Metatarsalkopf dargestellt. Die retrokapitale Osteotomie verläuft senkrecht zur Schaftachse des Mittelfußknochens. Anschließend wird entsprechend der geplanten Korrektur am metaphysären Fragment ein keilförmiges Knochenfragment reseziert. Der Mittelfußkopf kann anschließend nach lateral und plantar verschoben und gleichzeitig zur Korrektur der Gelenkflächenorientierung nach medial geschwenkt und in die vorbereitete Knochennut eingestaucht werden. Die Stabilisation erfolgt in der Originalmethode mit einem transossär geführten Faden, sollte aber eher primär stabil mit einer Zugschraube versorgt werden. Die Pseudoexostose wird, wenn sie medial noch prominent ist, abschließend sparsam reseziert.
Wegen der methodisch bedingten Verkürzung des ersten Mittelfußknochens wird diese Operationstechnik nur noch selten zur Spreizfußkorrektur mit Hallux-valgus-Fehlstellung eingesetzt.
Postoperativ erfolgt durch Anlage eines Zügelverbands, der die Großzehe in der angestrebten orthograden Position hält. Der Fuß kann anschließend in einer Vorfußentlastungsorthese bis zur knöchernen Konsolidierung über ca. sechs Wochen belastet werden.
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