Achillessehnenavulsion; Achillessehneninsertionsriss
Achilles tendon avulsion tear
Knöcherner Ausriss der Achillessehne am Kalkaneus (Entenschnabelfraktur). Häufig bei Jugendlichen.
Exzentrisches Krafttrauma der Gastrocnemius/Soleus-Muskelsehneneinheit mit ossärem Insertionsausriss am Tuber calcanei.
Lokale Rückfußschmerzen im Bereich des Tuber calcanei; fehlende aktive Plantarflexion, vor allem im Einbeinzehenspitzenstand; seitendifferente Plantarflexionskraft.
Anamnese: akute Schmerzentwicklung nach häufig hörbarem Knall.
Klinische Untersuchung: Einbeinzehenspitzenstand nicht möglich, tastbare Delle im distalen Sehnenbereich, positiver Thompson-Test (Patient auf Bauchlage, manuelle Kompression der Wade durch den Untersucher führt zu keiner Fußplantarflexion).
Röntgendiagnostik: konventionelles Röntgen des Rückfußes in zwei Ebenen, eventuell Sonographie oder Magnetresonanztomographie.
Haglund-Deformität, tendinöser Achillessehnenriss.
Ruhigstellen, Kühlen, Hochlagern.
Indikation: geringe Dislokation.
Behandlung mittels einer Achillessehnenorthese in Plantarflexionsstellung, welche über vier Wochen allmählich in die Neutralstellung überführt wird.
Abschwellende, entzündungshemmende und schmerztherapierende Wirkung durch orale NSAR-Therapie. Bei längerer Ruhigstellung Thromboseprophylaxe durch subkutane Heparinapplikation.
Indikation: Dislokation > 1 cm.
Verschraubung: Knöcherne Achillessehnenausrisse werden bei großer Dislokation vorzugsweise verschraubt.
Nach erfolgter ossärer Heilung (Refixation der Avulsion) Durchführung eines physiotherapeutischen Aufbauprogramms: Gehtraining, Beweglichkeit, Kraft, Propriozeption.
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