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Femur, Distraktionsverlängerung

Definition

Operative Verlängerung des Femurs durch Osteotomie und distrahierende Verfahren.

Beschreibung

Verlängerungsosteotomien sind technisch schwierig und die Behandlungszeit ist nicht unwesentlich. Einzeitige Verlängerungsosteotomien, beispielsweise mittels Z-förmiger intertrochantärer Verlängerung am Oberschenkel sind bis zu maximal 2–3 cm möglich, größere Strecken werden meist mithilfe der Kallusdistraktion verlängert. Hierzu wird der Knochen durchtrennt, wobei das Periost intakt bleiben sollte. Über externe Fixateure erfolgt dann die sukzessive Dehnung der Kallusstrecke (Distraktion) von üblicherweise einem Millimeter pro Tag. Gängige Verfahren sind unilaterale Fixateur externe oder der Ringfixateur nach Ilisarov, heute auch ein motorbetriebener Marknagel. Die Alternative einer Distraktion in einer Sitzung und Fixierung mit einer Plattenosteosynthese unter Einbringung von Spongiosa in die Defektzone ist heute nur bei geringen Defekten noch gebräuchlich und hat die hohe Gefahr der Entwicklung einer Pseudarthrose bzw. auch von Nervenschädigungen in sich.

Autor

Bernhard Greitemann

FA Orthopädie, Physikalische und rehabilitative Medizin, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Münsterland am Reha-Klinkum Bad Rothenfelde der DRV
Vorsitzender Vereinigung Techn. Orthopädie der DGOU und DGOOC
Vorsitzender Beratungsausschuss der DGOOC für das Orthopädieschuhtechnikhandwerk

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