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Arthropathie, Hämochromatose

Synonyme

Hämochromatose

Englischer Begriff

Hemochromatosis

Definition

Genetisch prädisponierte Erkrankung mit generalisierten Hämosiderinablagerungen, auch in den Gelenken, und Entwicklung arthropathischer Veränderungen.

Pathogenese

Genetisch prädisponierte Erkrankung, autosomal-rezessiv vererbte Störung der Eisenresorption mit Lokalisation auf dem Chromosom 6, Erhöhung des Gewebeeisens, Ablagerung von Eisen in multiplen Geweben, u. a. auch im Rahmen einer Synovialitis in den Gelenken. Hierdurch chronisch entzündliche Veränderungen, Überdehnungen der Gelenkkapseln und schließlich Destruktionen.

Symptome

Im akuten Zustandsbild alle Zeichen einer chronischen entzündlichen Gelenkreaktion mit starker Schmerzhaftigkeit, Anzeichen einer aktivierten Arthrose wie Überwärmung, Ergussbildung, gegebenenfalls auch Rötungen sowie starke Funktionseinschränkung.

Diagnostik

Laboruntersuchung zum Ausschluss rheumatischer Erkrankungen, gegebenenfalls Untersuchung eines Gelenkpunktats auf Kristallarthropathien, eventuell Gelenkschleimhautpunktat bzw. Biopsie. Röntgenbild zur Feststellung des Arthrosegrades, gegebenenfalls Magnetresonanztomographie.

Differenzialdiagnose

Rheumatische Erkrankungen; Osteoarthrose

Therapie

Versuch der primären Behandlung des Grundleidens, lokal gegebenenfalls bei rezidivierender chronischer Synovialitis Synovialektomie oder auch Radiosynoviorthese; bei degenerativ arthrotischen Veränderungen eventuell physikalische Therapiemaßnahmen; bei fortgeschrittener Gelenkzerstörung gegebenenfalls endoprothetischer Gelenkersatz.

Autor

Bernhard Greitemann

FA Orthopädie, Physikalische und rehabilitative Medizin, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Münsterland am Reha-Klinkum Bad Rothenfelde der DRV
Vorsitzender Vereinigung Techn. Orthopädie der DGOU und DGOOC
Vorsitzender Beratungsausschuss der DGOOC für das Orthopädieschuhtechnikhandwerk

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