Knochenhautentzündung; Schienbeinbersten
Periostitis; Shin splits
Degenerativ entzündliche Veränderung der Knochenhaut (Periost); die den Knochen umhüllende, gefäß- und nervenreiche Bindegewebsschicht mit tiefer zellreicher Kambiumschicht (Stratum cellulare, dient der Knochenbildung und -regeneration) und faserreicher Außenschicht (Stratum fibrosum).
Das Periost ist verdickt und ödematös verändert. Histologisch sind Bindegewebsproliferation und teilweise Ossifikation vorherrschend. Eine Periostitis findet sich in Bereichen, wo Muskulatur oder Sehne breitgefächert über das Periost am Knochen ansetzt. Eine typische Stelle ist die mediale Schienbeinkante, an der es gehäuft zu einer Periostitis, dem so genannten Schienbeinbersten (shin splits), kommt. Laufen auf hartem Boden, plötzliche Steigerung des Trainingsumfangs und der Intensität sind beim zumeist jugendlichen Sportler auslösende Faktoren für dieses zumeist chronische Überlastungsproblem.
Schwellung der Knochenhaut mit Druckdolenz und Belastungsschmerz, bei aktivierter Periostitis auch einhergehend mit Rötung und Zeichen einer akuten Entzündung.
Palpation mit deutlicher Druckdolenz der Knochenhaut. Radiologischer Befund nur bei ausgeprägten chronischen Fällen positiv im Sinne einer periostalen Ossifikation. Knochenszintigraphie sowie Magnetresonanztomographie können eine Aktivität bei ausgeprägten Fällen zeigen.
Osteitis, Knochentumore.
Belastungsreduktion, Kryotherapie, Wechsel der Laufschuhe bei shin splits, Trainingsmodifikation.
Tape-Verband, Eis, Kompression.
Sporteinlagen, Laufanalyse mit Optimierung der Laufschuhe, Massage und abschwellende Therapie.
Nicht-steroidale Antirheumatika
Bei chronisch-persistierenden Schmerzen Spaltung und Exzision des chronisch-degenerativ veränderten Periosts.
Dosiertes muskuläres Aufbautraining und Dehnungsübungen.
Chronisches Geschehen, das häufig auch nach längerem symptomfreien Intervall rezidiviert.
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