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Handgelenk, Arthrodese

Synonyme

Versteifung des Handgelenks; Radiokarpale Arthrodese; Radiokarpometakarpale Arthrodese

Englischer Begriff

Arthrodesis of the wrist; Wrist arthrodesis; Fusion of the radicarpal joint

Definition

Operative Versteifung des Radiokarpalgelenks, gegebenenfalls in Kombination mit den Interkarpal- und Karpometakarpalgelenken.

Indikation

Fortgeschrittene Arthrose des Handgelenks unterschiedlicher Ätiologie mit korrespondierenden Beschwerden und Bewegungseinschränkung, Rückzugsoperation nach fehlgeschlagener Resektionsarthroplastik oder Endoprothese, kontrakte Flexionsdeformität des Handgelenks im Rahmen spastischer Erkrankungen der oberen Extremität.

Kontraindikation

Offene Wachstumsfugen, akut entzündliche Weichteilveränderungen der Hand.

Durchführung

Über dem dorsalen Handgelenk wird ein etwas geschwungener Hautschnitt angelegt, der nach distal über dem zweiten Mittelhandstrahl ausläuft. Nach subkutaner Präparation unter Schonung der Endäste des N. radialis wird das Retinaculum extensorum über dem zweiten Strecksehnenfach eröffnet. Die Sehne des M. extensor pollicis longus wird ebenfalls dargestellt und nach radial verzogen. Die übrigen Strecksehnenfächer werden nicht eröffnet, sondern von der Kapsel abpräpariert und nach ulnar verzogen. Die Gelenkkapsel kann türflügelartig eröffnet werden, so dass der distale Radius und die Handwurzel subperiostal dargestellt werden können. Im Bedarfsfall können ebenfalls die Interkarpal- und Karpometakarpalgelenke der radialen Säule präpariert werden. Liegt der Arthrose des Handgelenks eine Instabilität der proximalen Handwurzel zugrunde, so sollte vor der Entknorpelung des Radiokarpalgelenks die Reposition (Aufrichtung des Os scaphoideum und des Os lunatum) erfolgen. Die Entknorpelung der Gelenkflächen erfolgt sparsam unter Erhalt der subchondralen Sklerose. Unter Berücksichtigung der angestrebten Position (10–15°-Dorsalextension) wird die Reposition durchgeführt und die Plattenosteosynthese mit speziellen Implantaten durchgeführt. Die Stabilisation erfolgt in der Regel zum zweiten Mittelhandknochen, um eine funktionell günstige Ulnarduktion des Handgelenks zu erzielen. Besteht bei rheumatoider Arthritis, nach einer Resektionsarthroplastik oder nach Explantation einer Endoprothese ein knöcherner Defekt, kann die Indikation zur Transplantation eines kortikospongiösen Knochenspans bestehen, um die Länge der Hand zu rekonstruieren.

Bei rheumatoider Arthritis und gleichzeitiger Ausbildung einer Tenosynovitis aller Strecksehnenfächer kann die Arthrodese des Handgelenks mit einer Tenosynovektomie kombiniert werden. Aufgrund der Destruktion des Ulnakopfs und Instabilität des distalen Radioulnargelenks empfiehlt sich die schräge Resektion des Ulnakopfs unter Erhalt der ulnaren Anteile des ulnokarpalen Komplexes. Die verbreitete Stabilisation des rheumatischen Handgelenks mit Rush-Pins und Staples sollte Ausnahmeindikationen vorbehalten bleiben.

Nachbehandlung

Bis zur knöchernen Konsolidierung (ca. acht bis zehn Wochen) muss eine Immobilisation des Gelenks über eine Gipsschiene oder eine Orthese erfolgen. Anschließend sind selbständige Bewegungsübungen meist ausreichend.

Autor

Renée Fuhrmann

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