Psyquil, Haldol
Der klassische Anwendungsbereich von Neuroleptika liegt in der Therapie der Schizophrenie und psychotischer Erregungszustände. Weitere Anwendungsgebiete sind Agitiertheit und Aggressivität, postoperative Durchgangssyndrome sowie das so genannte PONV (postoperative Nausea und Vomitus). Neuroleptika in Kombination mit einem Opioid werden häufig zur Anästhesie, Prämedikation oder Neuroanalgesie eingesetzt.
Die Dosierung von Neuroleptika richtet sich nach der Art des Neuroleptikums, sowie nach Diagnose, Alter, Gewicht und Allgemeinzustand des Patienten.
Intravenös, intramuskulär, oral, rektal.
Der antipsychotische Effekt ist vorwiegend auf den Antagonismus zu den Dopaminrezeptoren zurückzuführen. Außerdem haben Neuroleptika Affinität zu m-Cholinorezeptoren, α-Adrenorezeptoren, Histaminrezeptoren und Serotoninrezeptoren. Man unterschiedet grob zwei Hauptgruppen von Neuroleptika: niedrigpotente (Phenothiazine und Thioxanthene), die schwächer antipsychotisch und stärker sedierend wirken, und hochpotente (Butyrophenone), deren Wirkung stark antipsychotisch und geringer sedierend ist. Die Wirkverstärkung von Analgetika ist nicht auf einen eigenen analgetischen Effekt zurückzuführen, sondern erklärt sich durch eine so genannte Schmerzdistanzierung und Minderung der Toleranzentwicklung von Analgetika.
Die Pharmakokinetik von Neuroleptika unterscheidet sich sowohl intraindividuell als auch von der Art des Neuroleptikums. Die Plasmahalbwertszeiten liegen zwischen 12 und 38 Stunden.
Morbus Parkinson, akute Intoxikation mit Alkohol, Antidepressiva, Tranquilizer, Hypnotika, Analgetika. Vorsicht bei erhöhter Krampfbereitschaft und Epilepsie, Störung der Hämatopoese, Hypotonie und kardiovaskulären Erkrankungen, Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Glaukom etc.
Extrapyramidal-motorische Störungen mit Früh- und Spätkinesen sowie Parkinsonoid. Sedation, endokrine Nebenwirkungen wie Anstieg des Prolaktinspiegels (Gynäkomastie, Galaktorrhoe, Menstruationsstörungen, Potenzstörungen), kardiale Nebenwirkungen durch direkte Kardiotoxizität sowie indirekt durch Blockade von α-Rezeptoren. Neuroleptika bewirken weiter eine Reduktion der Krampfschwelle und können zu allergisch-toxischen Reaktionen (Photosensibilität, Agranulozytose etc.) führen.
Kombination mit anderen zentral wirksamen Pharmaka oder Alkohol.
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