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Hydrotherapie

Definition

Anwendung von kaltem oder warmem Wasser als Hydrothermotherapie; Bewegungstherapie im Wasser.

Indikation

Breites Anwendungsspektrum orthopädisch-traumatologischer Erkrankungen von der Sportverletzung bis zur Arthrose, als Bewegungstherapie im Wasser auch geeignet zur postoperativen Nachbehandlung nach einer Vielzahl orthopädisch-traumatologischer Eingriffe.

Kontraindikation

Der Hautmantel muss unverletzt sein, daher stellen entzündliche Hauterkrankungen und unverheilte Operationswunden Kontraindikationen dar. Schwere Grade der Herzinsuffizienz sowie respiratorischer Insuffizienz im Rahmen beispielsweise chronisch-obstruktiver Lungenerkrankungen sind ebenfalls Kontraindikationen.

Durchführung

Bei der Hydrothermotherapie dient Wasser als Trägermedium für thermische Reize, sei es im Rahmen der Wärmezufuhr bei Teil- oder Vollbädern in warmem Wasser, sei es im Rahmen der Kaltwasseranwendungen bei Kneipp-Güssen. Bei der Bewegungstherapie im Wasser macht man sich einerseits den Auftrieb des Wassers zunutze, der zu einer Teilentlastung führt, andererseits kann der Wasserwiderstand bei Bewegungsübungen als zusätzlicher Trainingsfaktor dienen (siehe Aquajogging). Bei der Bewegungstherapie im Wasser sollte eine Verweildauer von etwa 30 Minuten nicht überschritten werden, um eine Auskühlung und Überanstrengung des Patienten zu vermeiden. Im Regelfall wird die Bewegungstherapie im Wasser bei einer Wassertemperatur zwischen 27°C und 32°C durchgeführt.

Nachbehandlung

Wie andere physikalische Anwendungen auch sollte die Hydrotherapie Teil eines Gesamtkonzepts sein. So können sich an Warmwasseranwendungen und erfolgter Lockerung bestimmter Muskelgruppen physiotherapeutische Anwendungen oder Massagen anschließen.

Autor

Nils Hailer

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