Medialisierung der Patellarsehne nach Goldthwait
Goldthwait procedure
Rein weichteilige Verlagerung des Patellarsehnenansatzes nach medial.
Habituelle oder posttraumatisch rezidivierende Patellaluxationen oder -subluxationen nach erfolgloser konservativer Therapie bei pathologischem Q-Winkel, wenn eine knöcherne Versetzung der Tuberositas tibiae aufgrund offener Wachstumsfugen nicht möglich ist.
Bei stärkerem Genu valgum (> 10°) ist der rein weichteilige Eingriff nicht erfolgsversprechend. Schwere degenerative Veränderungen des gesamten patellofemoralen Gleitlagers sind ebenso eine Kontraindikation, da sich postoperativ die Druckbelastung im medialen Anteil des patellofemoralen Gelenks erhöhen kann. Bei geschlossenen Wachstumsfugen sollte eine knöcherne Versetzung der Tuberositas tibiae erfolgen.
Über einen lateral parapatellaren Hautschnitt wird nach lateraler Retinakulumspaltung die Patellarsehne dargestellt. Die laterale Hälfte der mittig gespaltenen Patellarsehne wird in einem Tunnel unter der medialen Hälfte nach medial verlagert und unter gleichmäßiger Spannung beider Anteile bei flektiertem Knie mit U-Nähten am medialen Retinakulum fixiert.
Es erfolgt die Ruhigstellung in einem Tutor in 30°-Flexion für sechs Wochen mit Teilbelastung des Beins. Danach erfolgt eine intensive krankengymnastische Übungsbehandlung zur Stärkung des M. vastus medialis.
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