Bankart-Läsion
Bankart’s lesion; Glenoid rim fracture
Knöcherne Verletzung des Pfannenrands nach Schultergelenkluxation.
Bei traumatischer Schulterluxation entsteht durch den Schereffekt des Humeruskopfs entweder eine knöcherne Abrissfraktur des Pfannenrands oder eine weichteilmäßige Ablösung des kapsulolabralen Komplexes oder beides in Kombination. Die knöcherne Läsion wird nach Bankart (1923) als gleichnamige Läsion benannt.
Schmerzen nach entsprechendem Trauma, rezidivierende Luxationen.
Röntgen: streng axiale Aufnahme, Pfannenprofilaufnahmen (z. B. Hermodsson, West-Point-View); Computertomographie, Magnetresonanztomographie.
Pfannenhalsfraktur
Je nach Größe Reposition und Osteosynthese, gegebenenfalls Fragmententfernung und Rekonstruktion der kapsulolabralen Insertion.
Reposition bei Luxation, Schmerzreduktion, kurzfristige Ruhigstellung.
Bei jungen Patienten sowie größeren Fragmenten, auch bei älteren Patienten, nicht indiziert.
Analgetika, Antiphlogistika.
Offene oder geschlossene Reposition, Schraubenosteosynthese. Arthroskopische Beurteilung von Zusatzverletzungen und entsprechende Therapie sinnvoll.
Nach Ausheilung in der Regel nicht erforderlich.
Da die abgescherten knöchernen Fragmente in der Regel nach medioventral abrutschen, ist die Integrität der kapsulolabralen Insertion nicht gewährleistet. Dadurch besteht Reluxationsgefahr, insbesondere beim aktiven Patienten unter dem 30. Lebensjahr, bei größeren Defekten, aber auch beim älteren Menschen. Aus diesem Grund ist nur in Ausnahmefällen die konservative Thereapie gerechtfertigt.
Frühfunktionell mit Bewegungslimitierung nach Festlegung durch den Operateur für vier bis sechs Wochen. Gezielte krankengymnastische Behandlung zur Kräftigung der schulterstabilisierenden Muskulatur, insbesondere der dorsalen Muskelgruppen, und Propriozeptionstraining.
© Springer 2017 |
Powered by kb-soft |