Heterotope Ossifikation; Muskelverknöcherung
Myositis ossificans
Lokale gutartige langsam fortschreitende dystrophische Verkalkung in der quergestreiften Muskulatur, in Sehnen und Gelenkkapseln nach Traumen, Frakturen, neurologischen Erkrankungen oder aus unbekannter Ursache. Man unterscheidet Myositis ossificans circumscripta und progressiva.
Bildung von spongiösem Knochengewebe in quergestreifter Muskulatur, Sehnen oder Gelenkkapseln. Der genaue Pathomechanismus ist noch unbekannt. Häufiges Vorkommen nach Muskelkontusionen, Frakturen in Gelenknähe (insbesondere Ellenbogen- und Hüftgelenk), bei neurologischen Erkrankungen oder nach schweren Verbrennungen und Polytraumen. Iatrogen auch nach Implantation von beispielsweise Hüftendoprothesen (siehe Abb. 1).
Häufig derbe, leicht druckdolente tumorähnliche Verhärtung in der Muskulatur. In Gelenknähe kommt es häufig zu erheblichen Bewegungseinschränkungen und Umfangvergrößerung.
Anamnestisch, klinisch und radiologisch. Bekanntes vorausgegangenes Trauma im Bereich der tumorähnlichen Verhärtung ist richtungsweisend. Meist ist eine Myositis ossificans im Muskelgewebe gut palpabel. Das Nativröntgenbild ist anfangs negativ. Ungefähr zwei Monate nach dem Trauma zeigen sich knochenähnliche Aufhellungen in der Muskulatur oder um das entsprechende Gelenk. In unklaren Fällen empfiehlt sich eine Biopsie zur histologischen Untersuchung.
Parosteales oder juxtakortikales Osteosarkom.
Bei Beschwerden und nach vollständiger Ausreifung (ungefähr ein Jahr nach Trauma, präoperativ Szintigraphie und Kontrolle der alkalischen Phosphatase) kann eine Resektion durchgeführt werden. Bei zu frühen Resektionen ist die Gefahr des Rezidivs hoch. Ein gleichzeitige Behandlung mit Prostaglandinhemmern (Diclofenac, Indometazin) und eine prä- oder postoperative Bestrahlung werden empfohlen.
Langsame Mobilisierung, keine Massagen.
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