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Hanged-man-Fraktur

Englischer Begriff

Hanged man’s fracture

Definition

Abriss der Axisbogenwurzel und Luxation des Axiskörpers nach ventral.

Pathogenese

Schweres Hyperextensionstrauma des Schädels gegen die obere Halswirbelsäule.

Symptome

Je nach Schwere der Verletzung reicht die Bandbreite von Nacken- und Schulterschmerzen ohne neurologische Defizite bis hin zur kompletten Querschnittslähmung.

Diagnostik

Nativröntgen (Halswirbelsäule in zwei Ebenen, Denszielaufnahme), Computertomographie, gegebenenfalls Magnetresonanztomographie. Verdächtig auf das Vorliegen der oben genannten Verletzung ist eine Dorsalverlagerung des Wirbelbogens aus der Spinolaminarlinie von mehr als 2 mm. Einteilung nach Effendi: Typ I (unverschoben), Typ II (disloziert), Typ III (disloziert, verhakte Facettengelenke), Typ IV (Luxation des gesamten HWK 2 über HWK 3).

Differenzialdiagnose

Andere knöcherne Halswirbelsäulenverletzungen, angeborene Deformitäten.

Therapie

Abhängig vom Schweregrad der Fraktur.

Akuttherapie

Immobilisation der Halswirbelsäule, Analgetika, Muskelrelaxans.

Konservative/symptomatische Therapie

Indiziert beim Typ I, beinhaltet Ruhigstellung im Halo-Bodyjacket.

Medikamentöse Therapie

Siehe oben.

Operative Therapie

Bei Typ II und III dorsale Verschraubung, beim Typ IV offene Reposition und ventrale Spondylodese.

Dauertherapie

Krankengymnastik mit Kräftigung der Nacken- und Schultermuskulatur.

Bewertung

Die Prognose ist wesentlich abhängig vom Schweregrad der Fraktur und den eventuell auftretenden neurologischen Defiziten.

Nachsorge

Röntgenkontrollen bezüglich des knöchernen Durchbaus der Fraktur bzw. der Osteosynthese und/oder Spondylodese.

Autor

René Hartensuer

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