Medialisierung der Tuberositas tibiae nach Elmslie-Trillat
Elmslie-Trillat procedure
Knöcherne Verlagerung des Patellarsehnenansatzes nach medial.
Habituelle oder posttraumatisch rezidivierende Patellaluxationen oder -subluxationen nach erfolgloser konservativer Therapie mit pathologischem Q-Winkel, der zur Korrektur des Gleitmechanismus verändert werden muss.
Schwere degenerative Veränderungen des gesamten patellofemoralen Gleitlagers sind eine Kontraindikation, da sich postoperativ die Druckbelastung im medialen Anteil des patellofemoralen Gelenks erhöhen kann. Osteotomien der Tuberositas tibiae dürfen wegen der Gefahr von Wachstumsstörungen erst nach Schluss der Wachstumsfugen durchgeführt werden.
Über einen lateral parapatellaren Hautschnitt wird nach lateraler Retinakulumspaltung die Tuberositas tibiae umschnitten und ein sehnengestielter Knochenblock ausgesägt. Hierbei wird der Knochenblock nicht in toto entnommen, sondern eine distale Knochenbrücke belassen. Um diese kann der proximale Anteil mit der Patellarsehne nach medial geschwenkt werden. Nach temporärer Fixierung kann der Gleitmechanismus überprüft werden, bei gutem Ergebnis wird die temporäre Fixierung durch eine versenkte Flachkopfschraube ersetzt.
Die Nachbehandlung besteht in 30°-Kniebeugelagerung mit isometrischem Quadrizepstraining ab dem ersten und postoperativen Bewegungsübungen ab dem dritten postoperativen Tag. Nach Wundheilung erfolgen eine vierwöchige Ruhigstellung im Tutor mit Teilbelastung und nachfolgend weitere krankengymnastische Beübung mit Kräftigung der Quadrizepsmuskulatur. Die Schraubenentfernung kann nach sechs Monaten erfolgen.
© Springer 2017 |
Powered by kb-soft |