Bei chronischer Entzündung eines Gelenks vorkommende Schwellung der Gelenkkapsel.
Die Kapselschwellung ist ein unspezifisches Symptom für einen chronischen Reizzustand in einem Gelenk, somit kann sie bei degenerativen, entzündlichen und posttraumatischen Erkrankungen von Gelenken vorkommen. Die Entzündung der Gelenkinnenhaut, der Synovialmembran, ist Voraussetzung der Kapselschwellung. Häufige Beispiele sind die Kapselschwellung des Kniegelenks bei Gonarthrose oder bei primär chronischer Polyarthritis.
Im Rahmen der klinische Untersuchung zeigt sich bei der Inspektion eine Umfangsvermehrung oberflächlich gelegener Gelenke und bei der Palpation eine Schwellung und Konsistenzvermehrung der Gelenkkapsel. Bei chronischen Entzündungszuständen kann die Gelenkkapsel tastbar derb werden. Die Kapselschwellung gilt es vom Gelenkerguss zu unterscheiden, wobei bei aktiven Entzündungszuständen wie der aktivierten Arthrose Kapselschwellung und Gelenkerguss gleichzeitig vorkommen können. Da die Kapselschwellung Ausdruck eines krankhaften Prozesses im Gelenk ist, gehört das Nativröntgenbild des betroffenen Gelenks zur Basisdiagnostik. Wenn hier keine hinreichende Erklärung für die Symptome des Patienten zu finden ist, werden weitere bildgebende Verfahren wie die Kernspintomographie und laborchemische Untersuchungen angeschlossen.
Entsprechend dem oben Gesagten ist die Zahl der denkbaren Differentialdiagnosen hoch, degenerative, entzündliche und posttraumatische Gelenkerkrankungen können in Frage kommen. Jedoch muss auch an seltenere Differentialdiagnosen wie die chronische villonoduläre Synovialitis und synoviale Sarkome gedacht werden.
Die Therapie ist von der zur Kapselschwellung führenden Erkrankung abhängig. Da sie in der Regel nur Symptom einer Gelenkerkrankung ist, muss diese kausal angegangen werden. Dennoch kann auch die Kapselschwellung per se mit physiotherapeutischen und physikalischen Maßnahmen sowie Massagen behandelt werden.
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