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Kontusion

Synonyme

Quetschung; Prellung

Definition

Bei einer Kontusion kommt es durch das stumpfe Einwirken einer Kraft zur Quetschung oder Prellung von Geweben, was durch die Ansammlung von Blut oder Gewebeflüssigkeit zur sichtbaren Schwellung führen kann. Bei schweren Kontusionen können auch innere Organe verletzt werden.

Pathogenese

Eine stumpfe Krafteinwirkung führt zur Verletzung von oberflächlichen oder tiefen Geweben, ohne dass es zu einer Durchdringung des Hautmantels kommt. Die leichte Kontusion betrifft in der Regel nur subkutane Strukturen, bei größerer stumpfer Krafteinwirkung werden auch tiefer gelegene Organe wie Muskeln oder Gelenke verletzt. Die schwerere Kontusion kann daher beispielsweise am Bewegungsapparat die Muskelkontusion, am Thorax die Herzkontusion und am Schädel die Hirnkontusion nach sich ziehen. Typische Ursachen von Kontusionen sind der Zusammenprall von Spielern bei Mannschaftssportarten oder der Verkehrsunfall.

Symptome

Die Symptome hängen von der Lokalisation der Kontusion ab. Kontusionen des Bewegungsapparats führen zu Schmerzen und Schwellung; eine Rötung und später auch die leichte Überwärmung können ebenfalls auftreten. Die Bewegungseinschränkung angrenzender Gelenke kann Symptom einer Kontusion sein. Bei der Verletzung von subkutanen oder auch tiefer gelegenen Blutgefäßen kommt das Hämatom hinzu.

Diagnostik

Die klinische Untersuchung fahndet im Rahmen der Inspektion nach Schwellungen, Hämatomen und Hautabschürfungen. Bei der Palpation ist auf die lokale Druckschmerzhaftigkeit definierter anatomischer Strukturen zu achten. Je nach Unfallhergang und klinischem Erscheinungsbild kann das Anfertigen von Röntgenaufnahmen erforderlich sein, um frische knöcherne Verletzungen auszuschließen.

Differenzialdiagnose

Wichtig ist die Abgrenzung von knöchernen Verletzungen oder schwereren Verletzungen anderer Anteile des Bewegungsapparats wie Bänder, Sehnen und Gelenkkapseln.

Therapie

Akuttherapie

Hochlagerung, Kühlung und Immobilisierung sind die wichtigsten Bestandteile der Akuttherapie.

Medikamentöse Therapie

Die Gabe von Antiphlogistika und Analgetika, beispielsweise in Form von NSAID (z. B. Diclofenac) ist bei etwas ausgedehnteren Kontusionen sinnvoll.

Operative Therapie

Da Kontusionen des Bewegungsapparats in der Regel leichte Verletzungen darstellen, ist eine operative Therapie selten erforderlich. Höchstens beim Auftreten von Komplikationen wie einem akuten Kompartmentsyndrom nach schwerer Muskelkontusion kann ein chirurgisches Vorgehen notwendig werden.

Nachsorge

Die Mobilisierung einer verletzten Extremität kann durch physiotherapeutische und physikalische Anwendungen unterstützt werden.

Autor

Nils Hailer

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