Gasödemerkrankung; Maligne Ödembildung; Gasgangrän; Gasphlegmone
Gas gangrene; Gas edema
Schwere Wundinfektion durch gasbildende Bakterien (anaerobe sporenbildende Bakterien, meist Clostridien).
Wundkontamination durch (ubiquitär vorhandene) Erreger und lokales anaerobes Mileu.
Hochgradige Schmerzen und ausgeprägte Ödembildung. Lokal mit bläulicher oder auch gelbbrauner Verfärbung des Wundbereichs. Knistern bei Palpation als Hinweis auf die eingetretene Gasbildung.
Anamnese und körperliche Untersuchung. Röntgen des Körperabschnitts möglichst in zwei Ebenen mit so genannter Muskelfiederung als radiologischen Beweis der Ödembildung. Gewinnung von Gewebeproben zur mikrobiologischen Untersuchung.
Unterschenkelkompartmentsyndrom, lokale Wundinfektion.
Chirurigsch
Ruhigstellung, Schmerzmedikation und dringliche operative Herdsanierung.
Behandlung mit hyperbarem Sauerstoff (Druckkammer).
Intravenöse Antibiotikatherapie, bei Verdacht auf Infektion mit Clostridien Penicillintherapie.
Schocktherapie bei fortgeschrittenen Erkrankungszuständen nach Regeln der Intensivmedizin. Gegenwärtig keine Evidenz für eine Antitoxintherapie mehr vorhanden.
Breite chirurgische Eröffnung der infizierten Weichteile und lokales radikales Débridement zur Beseitigung sämtlichen nekrotischen (anaeroben) Materials. Materialgewinnung für die histologische und mikrobiologische Untersuchung. Geplante Etappenrevision.
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