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Fußhebeorthese

Synonyme

Peroneusfeder; Heidelberger Feder; Lähmungswinkel

Englischer Begriff

Ankle foot orthosis (AFO), flexible

Definition

Orthese, die bei Fußheberschwäche die Extensoren unterstützt oder deren Funktion ersetzt. Ziel ist es, den Fuß bei Fersenauftritt in Neutralstellung zu bringen oder zu halten und speziell diese in der Schwungphase auch beizubehalten. Dazu muss sich das obere Sprunggelenk bei durchgestrecktem Knie ohne Widerstand zuvor passiv in die Neutralstellung bringen lassen. Besteht ein Restspitzfuß, hebelt sich die Ferse sonst aus einer in Neutralstellung aufgebauten Orthese heraus.

Indikation

Schlaffe Lähmungen (Hänge- oder Fallfuß) nach Poliomyelitis, periphere Nervenläsion, Diskushernie, Ischias oder Peroneusparese, Hemiplegie.

Kontraindikation

Kontrakter Spitzfuß, starke Spastizität, Hackenfuß, Neuropathie.

Durchführung

Verschiedene Orthesen sind auf dem Markt erhältlich:

  • Orthesen mit vorderen gekreuzten elastischen Zügeln,
  • Spitzfußfedern,
  • im Absatz eingebaut (Glentzak-Schiene),
  • einachsig über Kardangelenk mit dem Unterschenkelteil verbunden.

Meist kombiniert mit einer Wadenschelle mit Klettverschluss unterhalb der Tuberositas tibiae. Lähmungswinkel aus Polypropylen, meist als konfektionierte Peroneusfeder angeboten, am ehesten für leichte und mittelschwere Fälle geeignet, als Heidelberger Feder bestehend aus einer Sandale aus Metall mit dorsaler Stahlfeder und Wadenschelle oder als Unterschenkelorthese mit federndem Sprunggelenk, meist als einachsiges Sprunggelenk mit Feder (Glentzak) zur passiven Dorsalflexion und Einbau der Gelenkkonstruktionen in den Absatz.

Autor

Bernhard Greitemann

FA Orthopädie, Physikalische und rehabilitative Medizin, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Münsterland am Reha-Klinkum Bad Rothenfelde der DRV
Vorsitzender Vereinigung Techn. Orthopädie der DGOU und DGOOC
Vorsitzender Beratungsausschuss der DGOOC für das Orthopädieschuhtechnikhandwerk

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