Bad sore; Pressure sore
Durch äußere, meist längerfristige Druckeinwirkung mit Kompression von Gefäßen und lokaler Ischämie hervorgerufene trophische Störung von Geweben (vor allem Haut- und Unterhautfettgewebe) mit Nekrosen, Mazeration und eventuell späterer Infektion.
Längerfristige Druckeinwirkung, insbesondere bei bettlägerigen älteren Patienten an exponierten Körperstellen, an denen die Haut dem Knochen unmittelbar anliegt, führt zu lokalen Gewebsischämien und letztendlich dann zu Mazerationen. Gefürchtet sind die folgenden Infektionen.
An entsprechend exponierten Stellen (beispielsweise Ferse, Außenknöchel, Mittelfußknochen-V-Basis, Sakralregion, Trochanteren, Ellenbogen, Schulterblättern) kommt es zu entsprechenden Hautmazerationen. Der Dekubitus wird in verschiedene Grade eingeteilt (siehe Tabelle 1).
Grad I |
umschriebene Rötung, intakte Haut |
Grad II |
Hautdefekt |
Grad III |
tiefer Hautdefekt, Muskel, Sehnen und Bänder sind sichtbar |
Grad IV |
Haut- und Gewebedefekt mit Knochenbeteiligung |
Sorgfältige Wundinspektion.
Bei Grad I Hautpflege, möglichst Entlastung der exponierten Körperstellen. Bei Grad II–IV sorgfältiges Säubern der Wunde und Austamponieren von Wundtaschen und -rändern. Bei Infektionsgefahr Auftragen von entzündungshemmenden bzw. bakteriziden Substanzen, bei entzündungsfreier Wunde granulationsfördernde Substanz. Schutz der Wundränder und Umgebung vor Wundsekret, um Waschfrauenhaut zu vermeiden, regelmäßige Verbandwechsel. Bei tieferen Dekubiti eventuell chirurgische Abtragung von Nekrosen, Deckung großer Hautdefekte mit Verschiebelappen oder Transplantaten, Dekubitusprophylaxe durch Hautpflege und Hautschutz, durchblutungsfördernde Einreibungen, Weichlagerung entsprechend exponierter Areale (eventuell Spezialmatratzen und Umlagerungen).
FA Orthopädie, Physikalische und rehabilitative Medizin, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Münsterland am Reha-Klinkum Bad Rothenfelde der DRV
Vorsitzender Vereinigung Techn. Orthopädie der DGOU und DGOOC
Vorsitzender Beratungsausschuss der DGOOC für das Orthopädieschuhtechnikhandwerk
© Springer 2017 |
Powered by kb-soft |