Fadengranulom
Foreign-body granuloma
Abkapselung und immunologische Ausschaltung eines nicht-resorbierbaren Fremdkörpers. In der Hüftgelenkendoprothetik können durch Abrieb entstehende Polyäthylenpartikel, die sich in die Spalten zwischen Implantat und Knochen setzen, sowie z. B. metallischer Abrieb, der durch Mikrobewegungen an der Knochen-Implantat-Grenze oder zwischen Implantat und Zement entsteht, Fremdkörpergranulome verursachen.
Eine Unterform des Fremdkörpergranuloms ist das Fadengranulom, das sich um chirurgisches Nahtmaterial bilden kann.
Durch eine lokale Gewebereaktion kommt es zu einer Abkapselung eines Fremdkörpers. Somit ist dieser nicht mehr immunologisch wirksam. Histologisch zeigt sich ein riesenzell- und plasmazellreiches Infiltrat. Bei Superinfektion kann eine Abszedierung entstehen oder sich eine Fistel entwickeln.
Abriebpartikel induzieren eine körpereigene Gewebereaktion mit Granulationsgewebebildung mit Makrophagen und anderen zellulären Elementen und Ausbildung eines Fremdkörpergranuloms. Bei weiterer Progredienz werden makroskopisch Osteolyseherde sichtbar und es kommt zur Prothesenlockerung.
Leitsymptom ist der Schmerz. Bei oberflächlich gelegenen Fremdkörpergranulomen lässt sich ein Knoten tasten. In der Endoprothetik zeigen sich klinisch Lockerungszeichen.
Nativradiologisch zur Beurteilung von Osteolysen, die in derRegel durch ein Fremdkörpergranulom ausgefüllt sind.
Lipom, septische Lockerung
Chirurgisch
Bei Superinfektion ist in manchen Fällen die kalkulierte Antibiotikatherapie zur Vermeidung einer systemischen Erregerausbreitung indiziert.
Komplette Exstirpation.
Kurzfristig Wundkontrollen, keine langfristige Nachsorge erforderlich.
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