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Sprunggelenkorthese

Synonyme

Sprunggelenkbandage; Sportbandage; Sportorthese; Tape-Verband

Englischer Begriff

Ankle joint brace

Definition

Orthesen zur Stabilisierung des Sprunggelenks. Die am häufigsten verwendeten flexiblen Textilorthesen bestehen aus unterschiedlich elastischen Geweben mit eingearbeiteten Silikonpelotten, Luftkissen, Verstärkungsgurten, elastischen Zügeln, Kunststoffschalen oder Klettverschlüssen (siehe Abb. 1).


Abb. 1.

Indikation

Bandlaxizitäten, chronische Reizzustände durch Fehl- oder Überlastung, Bandinstabilitäten, Distorsionen des oberen Sprunggelenks oder fibulare Bandrupturen, nach operativer Bandrekonstruktion oder -plastik, funktionelle Behandlung von Weber-A-Frakturen, funktionelle Behandlung osteosynthetisch stabil versorgter Weber-B- oder Weber-C-Frakturen.

Kontraindikation

Instabile Frakturen, nässende Wunden, fortgeschrittene periphere arterielle Verschlusskrankheit, Polyneuropathie.

Durchführung

Die Orthese muss optimal angepasst sein und fest sitzen, um Scheuer- und Druckstellen oder eine Dislokation zu vermeiden. Daher empfiehlt es sich, nach frischem Trauma zunächst die Abschwellung abzuwarten. Distorsionen oder Bandrupturen betreffen in der Regel das Lig. talofibulare anterius, so dass eine Entlastung dieser Struktur erzielt werden soll. Prinzip ist daher die Einschränkung der Inversion/Eversion ohne wesentliche Beeinflussung der Dorsalextension/Plantarflexion. Der Fuß wird in Ruhe in leichter Pronation und Dorsalextension eingestellt. Nach biomechanischem Wirkprinzip verwenden die meisten Orthesen feste Gurte, die in Achtertouren um die Knöchel und die Fußsohle ziehen und den natürlichen Bandverlauf nachahmen. L- oder U-förmige Kunststoffschienen oder Kunststoffschalen mit Luftkissenpolsterung bewirken eine höhergradige Stabilisierung. Prophylaktisch verwendete Sportorthesen limitieren die Beweglichkeit nur gering und wirken in erster Linie propriozeptiv. Grundsätzlich gilt, dass alle Orthesen das physiologische Abrollen bei voller Belastung erlauben. Eine Thromboseprophylaxe ist bei Erreichen der Vollbelastung nicht mehr erforderlich, da die Wadenmuskelpumpe nicht behindert ist.

Nachbehandlung

Regelmäßige Kontrolle auf Passgenauigkeit, Druckstellen, Verschleiß.

Autor

Rolf Haaker, Michael Kamp

Email: r.haaker@khwe.de
http://www.khwe.de
https://www.klinik-bewertungen.de.../erfahrung-mit-st-vincenz-hospital-brakel
Prof. Dr. R. Haaker
CA der Klinik für Orthopädie,
Rheumatologie, Traumatologie
Schwerpunkte: Primär- und Wechselendoprothetik,aller großen Gelenke; Fuß-, Kinder-, Rheumaorthopädie
Sportverletzungen, Wirbelsäulenerkrankungen

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