Vertebral hemangioma
Häufigster gutartiger Tumor der Wirbelsäule.
Es handelt sich um den häufigsten gutartigen Tumor der Wirbelsäule (Gefäßmalformation), der überwiegend im Wirbelkörper und selten im Wirbelbogen vorkommen kann. Betroffen sind meist die Brust- und Lendenwirbelsäule. Frauen sind häufiger als Männer betroffen.
Eine klinische Symptomatik ist bei einem Hämangiomwirbel nur selten ausgebildet. Wenn es jedoch zu einer Sinterung des Wirbelkörpers infolge mangelnder mechanischer Stabilität kommt, können eine lokale Schmerzsymptomatik, eine schmerzhaft eingeschränkte Beweglichkeit und neurologische Ausfälle (Sensibilitätsstörungen, motorische Schwäche, Blasen-Mastdarm-Störungen) imponieren.
Der klinische Befund ist in aller Regel unauffällig. Wenn jedoch eine Sinterung des Wirbelkörpers eintritt, können lokale Druck- und Klopfschmerzhaftigkeit vorhanden sein. Die Beweglichkeit des Wirbelsäulenabschnitts kann schmerzhaft eingeschränkt oder aufgehoben sein und neurologische Ausfälle (Sensibilitätsminderung, motorische Schwäche, Blasen-Mastdarm-Störungen) sind möglich.
Röntgenologisch imponiert eine strähnige Wirbelkörperzeichnung, die vor allem durch die verdickten vertikalen Trabekel gekennzeichnet ist (Abb. 1). Kernspintomographisch kann die Ausdehnung des Tumors bzw. die Kompression des Wirbelkanals bei Befall der Wirbelkörperhinterkante beurteilt werden.
Fibröse Dysplasie, Lymphom, Morbus Paget, Metastasen, Tumoren, Spondylitis, Plasmozytom.
Aufgrund der häufig klinisch inapparenten Verlaufsform besteht Handlungsbedarf nur bei selten auftretenden neurologischen Defiziten und Wirbelkörperkompressionen.
Analgetika, Antiphlogistika, Bettruhe, gegebenenfalls Orthese.
Vorübergehend bis zur diagnostischen Klärung symptomatische Therapie mit Analgetika und Antiphlogistika.
Vorübergehend Analgetika und Antiphlogistika.
Je nach Befund kann eine minimalinvasive Therapie (intraläsionale Alkoholinjektion und Vertebro- oder Kyphoplastie) oder eine konventionelle Stabilisation (Ausräumung des Hämangioms, Auffüllen mit Knochenmaterial und Stabilisation von ventral) durchgeführt werden. Möglich ist auch die gezielte Embolisation des Tumors.
Nach operativer Ausräumung des Hämangioms sollte eine regelmäßige isometrische Kräftigung der Rumpfmuskulatur erfolgen.
Hämangiomwirbel sind in der Regel klinisch inapparent und bedürfen nur selten bei Sinterung des Wirbelkörpers und neurologischer Symptomatik einer Therapie.
Regelmäßige Verlaufskontrollen (Röntgenbild, Kernspintomographie) sind empfehlenswert. Nach operativer Therapie sollte eine engmaschige fachärztliche Kontrolle über mindestens ein Jahr erfolgen.
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