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Mikrofrakturierung

Englischer Begriff

Microfracturing

Definition

Die Mikrofrakturierung ist ein markraumeröffnendes Operationsverfahren zur Behandlung von chondralen und osteochondralen Defekten. Ziel ist es, durch Verbindung zwischen dem Gelenkraum und dem subchondralen Knochenmarkraum die Grundlage für die Bildung eines faserknorpeligen Reparaturgewebes zu schaffen. Vorteil gegenüber der Pridie-Bohrung liegt in der Vermeidung von Hitzeschäden durch Bohren und die bessere Erreichbarkeit mancher Knorpelareale durch gebogene Pfrieme.

Indikation

Indikationen sind lokal begrenzte Knorpelschäden (ab Stadium IIb nach Noyes) traumatischer oder degenerativer Genese mit noch gut erhaltenem angrenzendem Knorpel. Prognostisch günstige Faktoren sind niedriges Lebensalter, kleine und begrenzte Knorpelläsionen und das Fehlen von Begleitverletzungen.

Kontraindikation

Kontraindikationen sind Beinachsenfehlstellungen mit Überlastung des betroffenen Gelenkanteils, generalisierte Arthrose und korrespondierende Knorpelglatzen beider Gelenkpartner, systemische Arthritiden und Gelenkinstabilität. Eine relative Kontraindikation ist ein Patientenalter größer 60 Jahre.

Durchführung

Die Mikrofrakturierung wird unter arthroskopischer Sicht durchgeführt. Nachdem der Defekt von instabilen Knorpelteilen gesäubert wurde, wird mit einem Pfriem die subchondrale Knorpelschicht penetriert (Mikrofrakturen). Die Perforation ist tief genug, wenn Blutfäden aus den Penetrationslöchern austreten. Die Löcher sollten in einem Abstand von 3–4 mm liegen.

Nachbehandlung

Postoperativ ist eine Teilbelastung mit Sohlenkontakt für sechs bis acht Wochen erforderlich. Es sollte eine intensive kontinuierliche passive Mobilisation auf der Motorschiene für 4–8 Stunden pro Tag erfolgen. Alternativ sollten vom Patienten Extensions- und Flexionsübungen mit 500 Wiederholungen dreimal täglich durchgeführt werden.

Autor

Matthias Kusma

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