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Hüftgelenk, Exartikulation

Englischer Begriff

Hip disarticulation

Definition

Amputation der unteren Extremität durch Exartikulation im Hüftgelenk.

Indikation

Tumore, schwere Traumata und Infekte, Gasbrand, seltener Durchblutungsstörungen.

Kontraindikation

Wenn peripherere Amputationshöhe möglich.

Durchführung

Vorderer Hautschnitt parallel zum Leistenband von der Spina iliaca anterior zum Tuberculum pubicum, hinterer Lappen nach lateral über den Trochanter major entlang der Grenze des M. gluteus maximus nach medial über die Adduktoren zum medialen Rand des vorderen Hautschnitts. Präparation der Femoralisgefäße und Femoralisnerven, die oberhalb des Leistenbands gekürzt werden, Ablösen der pelvitrochantären Muskulatur und der Adduktoren sowie der Psoassehne unter sorgfältiger Blutstillung. Freipräparation der Hüftgelenkkapsel, Exartikulation nach T-förmiger Kapselinzision. Unter Ventralzug des Femurs Absetzen der hinteren Weichteile unter Spannung. Präparation des N. ischiadicus und hohe Kürzung hinter dem Azetabulum mit Ligatur. In der Regel keine Bearbeitung der Hüftpfanne erforderlich, spannungsfreie Adaptation des langen hinteren Lappens an den Vorderlappen unter Vermeidung eines medialseitigen Zipfels.

Nachbehandlung

Beckenkorbprothese, Sitzschale.

Autor

Bernhard Greitemann

FA Orthopädie, Physikalische und rehabilitative Medizin, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Münsterland am Reha-Klinkum Bad Rothenfelde der DRV
Vorsitzender Vereinigung Techn. Orthopädie der DGOU und DGOOC
Vorsitzender Beratungsausschuss der DGOOC für das Orthopädieschuhtechnikhandwerk

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