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Naproxen

Handelsnamen

Naproxen-ratiopharm, Aleve

Anwendungsgebiete/Indikationen

Die Anwendung von Naproxen erfolgt bei leichten bis mittelstarken Schmerzen bei rheumatoider Arthritis, Arthrose und Morbus Bechterew. Weitere Einsatzbereiche sind schmerzhafte Schwellungen und Entzündungen nach Verletzungen oder Operationen, wobei diese Anwendung neben der schmerzlindernden auch die entzündungshemmende Wirkung umfasst. Außerdem findet Naproxen bei einem Gichtanfall Verwendung.

Dosierung

Je nach Schmerzintensität nehmen Erwachsene zweimal täglich 250–300 mg. Maximaldosis: 1000 mg/Tag.

Darreichungsformen

Oral, rektal.

Wirkmechanismus

Naproxen gehört zur Gruppe der NSAID (siehe Abb. 1). Es ist ein Prostaglandinhemmer mit analgetischem und antipyretischem Effekt. Als Prostacyclinhemmer hemmt Naproxen die Thrombozytenaggregation.


Abb. 1.
Strukturformel

Pharmakokinetik

Naproxen wird nach oraler Gabe vollständig im Dünndarm resorbiert. Die Wirkung setzt nach vier bis zwölf Stunden ein. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 10–17 Stunden. Bei der Metabolisierung entsteht der pharmakologisch unwirksame Metabolit 6-O-Desmethylnaproxen, der fast ausschließlich über die Niere ausgeschieden wird.

Kontraindikation

Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, schwere Nieren- und Leberfunktionsstörung.

Nebenwirkungen

Häufig sind gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Dyspepsie, Diarrhoe; Allgemeinbeschwerden wie Schwindel und Kopfschmerzen; Flüssigkeitsretention mit Blutdruckerhöhung, Exanthem, Seh- und Hörstörungen. Selten sind anaphylaktische Reaktion, Haarausfall, Krampfneigung, Thrombozytopenie, Granulozytopenie, Leukopenie, hämolytische Anämie, Agranulozytose, Lungenödem.

Wechselwirkungen

ACE-Hemmer (Wirkungsabschwächung), Ciclosporin (Erhöhung der Nierentoxizität), Probenecid (Ausscheidung verzögert), Antacida (Resorptionsverringerung).

Autor

Peter Teschendorf

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