Metallabrieb
Metallosis; Metal-on-metal wear
Komplikation nach Endoprothetik oder nach Osteosynthese mit Verwendung von Metallimplantaten, bei der es durch Metallabrieb oder Korrosion zur Entstehung von Metallpartikeln und folgend zu einer aseptischen Fibrose und/oder lokalen Nekrose mit Reizzuständen, Infektionen, allergischen Reaktionen und u. U. auch Vergiftungen und Neoplasien im Gelenk oder im umgebenden Weichteilegewebe kommen kann.
In der Endoprothetik resultiert eine Metallose in der Regel entweder als Folge einer Zerstörung bzw. Abnutzung von artikulierenden Anteilen von Endoprothesen (Polyäthylen, Keramik), nach Bruch von Prothesenkomponenten oder durch abnorme Artikulation (z. B. Impingement). Infolge dieser Prozesse kommt es durch den dann folgenden (ungewollten) Metall-Metall- oder Metall-Knochenzement-Kontakt zur Entstehung von Metallabriebpartikeln. Diese führen dann im Gelenk und im periartikulären Weichteilgewebe zur Entstehung einer aseptischen Fibrose bzw. lokalen Nekrose und zur Akkumulation von Metallabriebpartikeln.
Darüber hinaus können auch bei der Verwendung von Osteosynthesematerial aus Metall durch dessen Bruch oder durch Korrosion Metallpartikel freigesetzt werden, die zu gleichen Reaktionen führen
Teilweise zunächst symptomlos, anschließend (rezidivierende) Reizung, gegebenenfalls Infektionszeichen, allergische Reaktionen, sehr selten Neoplasien. Entsprechend der Lokalisation Schmerzen, Funktionseinschränkungen, Ergussbildung.
Bei liegender Endoprothese Zeichen von Endoprothesenlockerung oder -bruch bzw. bei Osteosynthese Zeichen von Osteosynthesemateriallockerung oder -bruch. Teilweise sowohl bei Endoprothesen als auch bei liegendem Osteosynthesematerial subkutane oder kutane Verfärbungen (blauschwarz) als Zeichen der Ablagerung von Metallabriebteilen unter oder in der Haut.
Klinik, Röntgen, Exploration (im Rahmen einer Operation).
Aseptische Endoprothesenlockerung ohne Metallose.
Prothesenwechseloperation, Prothesenexplantation, Entfernung bzw. Wechsel des Osteosynthesematerials.
© Springer 2017 |
Powered by kb-soft |