Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Griffelschachtelplastik

Synonyme

Achillessehnendefektdeckung

Englischer Begriff

Achilles tendon advancement

Definition

Operationsmethode zur Überbrückung eines degenerativen Achillessehnendefekts, bei der das zentrale Drittel aus dem proximalen Sehnenspiegel abgelöst und nach distal zur Defektdeckung verschoben wird.

Indikation

Degenerativer Achillessehnendefekt zwischen 2 cm und 5 cm an typischer Stelle (ca. 5–7 cm oberhalb der Insertionszone am Fersenbein).

Kontraindikation

Degenerativer Achillessehnendefekt > 5 cm, unzureichende Weichteildeckung, ansatznahe Lokalisation des Achillessehnendefekts.

Durchführung

Längsgestellte Schnittführung medial der Achillessehne nach zentral proximal ziehend. Spaltung des Sehnengleitgewebes und Débridement der Sehnenstümpfe. Darstellung des proximalen Sehnenspiegels, aus dem das zentrale Drittel herauspräpariert und nach distal verschoben wird, so dass der Defekt damit überbrückt werden kann.

Nachbehandlung

Immobilisation im Unterschenkelgipsverband mit 15–20°-Spitzfußstellung im oberen Sprunggelenk oder Anpassung einer Orthese in gleicher Position. Vollbelastung unter Beibehaltung der Spitzfußstellung über sechs Wochen, dann Reduzierung der Spitzfußstellung auf 10° für weitere sechs Wochen. Anschließend Beginn mit Physiotherapie (Bewegungsübungen im oberen Sprunggelenk und Dehnung des M. triceps surae) sowie Verordnung einer Fersenerhöhung (0,5 cm) bis zum Abschluss des sechsten Monats.

Autor

Renée Fuhrmann