Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Operation nach Hohmann (Kleinzehe)

Synonyme

Hohmann-Operation; Grundgliedkopfresektion; PIP-Resektionsarthroplastik

Englischer Begriff

PIP resection arthroplasty

Definition

Ersatzlose Resektion des Mittelgliedkopfs einer Kleinzehe bei Vorliegen einer kontrakten Beugefehlstellung im Zehenmittelgelenk.

Indikation

Kontrakte Beugefehlstellung im Kleinzehenmittelgelenk.

Kontraindikation

Klinisch relevante Durchblutungsstörung der Kleinzehe.

Durchführung

Nach Anlegen eines streckseitigen Hautschnitts über dem Kleinzehenmittelgelenk wird die Streckaponeurose in Längsrichtung gespalten. Die Kapsel wird eröffnet, so dass die Kollateralbänder gelöst werden können. Der Mittelfußkopf kann nun senkrecht zur Schaftachse des Grundglieds reseziert werden. Mit einer achtertourigen Naht erfolgt vor dem Hautverschluss die Readaptation der Strecksehne.

Nachbehandlung

Die Kleinzehe wird nach den Empfehlungen von Hohmann über mehrere Wochen konsequent in einem Pflasterzügelverband redressiert. Hierbei werden das Grundglied nach plantar und das Mittel- und Endgelenk der Kleinzehe nach dorsal fixiert. Es kann eine sofortige Vollbelastung des Fußes erfolgen. Heute wird meist ein Kirschner-Draht zur axialen Schienung der Zehe und Stabilisation der Resektionsarthroplastik eingebracht. In diesem Fall muss die Nachbehandlung mit einer Vorfußentlastungsorthese erfolgen.

Autor

Renée Fuhrmann