Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Kniegelenk, Punktion

Synonyme

Kniegelenkpunktion

Englischer Begriff

Knee puncture

Definition

Einführen einer Kanüle in das Kniegelenk zur Entleerung von Flüssigkeit aus dem Gelenkraum.

Indikation

Die Kniegelenkpunktion wird überwiegend aus zwei Gründen durchgeführt:

  1. zur Druckentlastung bei schmerzhafter starker Gelenkschwellung durch den Erguss,
  2. zur Gewinnung von Material bei unklarer Ergussbildung, bei Verdacht auf Hämarthros oder auf eine Gelenkinfektion.

Kontraindikation

Kontraindikationen sind die Einnahme von blutverdünnenden Mitteln (Marcumar) oder schwere Gerinnungsstörungen.

Durchführung

Die Kniegelenkpunktion kann von lateral oder von ventral erfolgen. Grundvoraussetzung ist eine sorgfältige Desinfektion und eine Abdeckung des Punktionsgebiets sowie die Beachtung der Richtlinien zur Gelenkpunktion der Fachgesellschaften.

Am liegenden Patienten wird lateral punktiert, im Recessus suprapatellaris lateralis kranial und dorsal des oberen lateralen Patellapols. Am sitzenden Patienten wird von ventral punktiert, meist anterolateral oder anteromedial im Bereich der Standardarthroskopieportale.

Nachbehandlung

Die Punktionsstelle ist mit einem Pflaster zu schützen. Nach einer Punktion sollte sich der Patient nicht sportlich betätigen und das Kniegelenk eher für vier bis sechs Stunden schonen; ein Kompressionsverband, z. B. mit einem Filzkreuz zur besseren Verteilung des Drucks peripatellar, kann angewickelt werden.

Autor

Michael Krüger-Franke