Radiologisch gestütztes Messverfahren zur Einschätzung des Schweregrads einer Kyphose.

Für die Verlaufskontrolle bei Skoliosen wird auch heutzutage immer noch hauptsächlich der Cobb-Winkel verwendet, welcher die projizierte Seitverbiegung auf Röntgenstandaufnahmen beschreibt. Bestimmt wird der Winkel zwischen dem Lot auf die Verlängerung der proximalen Deckplatte des oberen Endwirbels und dem Lot auf die Verlängerung der distalen Deckplatte des unteren Endwirbels in Richtung auf die Konkavität der Krümmung. Als Endwirbel werden die am weitesten kranial und kaudal gelegenen Wirbel, deren quere Achse am meisten gegen die Konkavität der Krümmung geneigt sind, bezeichnet. In Anlehnung an die Messung des Krümmungswinkels bei der Skoliose wird auch der Kyphosewinkel nach Stagnara auf der Wirbelsäulenseitaufnahme ermittelt. Der Winkel zwischen der Deckplatte des vierten Brustwirbelkörpers und der Abschlussplatte des am meisten gekippten Brustwirbels ist der Kyphosewinkel nach Stagnara.