Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Patellectomy
Operatives Entfernen der Kniescheibe.
Femoropatellares Schmerzsyndrom ohne morphologisches Korrelat, Reflexdystrophie.
Die Patella wird vorsichtig aus dem Streckapparat herausgeschält. Durch Doppelung der präpatellaren Faserzüge wird ein Sehnenstrang zwischen Quadrizepssehne und Patellarsehne rekonstruiert. Eine spannungsfreie Beugefähigkeit bis 90° sollte erreicht werden. Aufgrund der verringerten Hebelarme des Streckapparats relativ zum Drehzentrum des Kniegelenks ist eine Kraftminderung zu erwarten. Zur Verlängerung der Hebelarme kann deshalb kombiniert mit der Patellektomie eine ventralisierende Versetzung der Tuberositas tibiae erfolgen.
Postoperativ wird der rekonstruierte Streckapparat durch eine Streckschiene geschützt. Bei angelegter Streckschiene kann frühzeitig aufbelastet werden. Durch passive Mobilisation wird das Bewegungsausmaß aufrechterhalten und Verklebungen vorgebeugt.
Blauth u. Schuchardt 1986