Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Gelenkversteifung
Arthrodesis, Artificial ankylosis
Operative Versteifung eines Gelenks. Die Spondylodese ist eine Sonderform der Arthrodese im Bereich der Wirbelsäule.
Fortgeschrittene Arthrose der Fingergelenke und der Gelenke im Bereich der Handwurzel sowie der Gelenke des gesamten Fußes bis zum oberen Sprunggelenk. In seltenen Fällen erfolgt die Arthrodese der großen Gelenke bei schwerer Arthrose und nach aseptischer und septischer Prothesenlockerung, wenn eine erneute Prothesenimplantation nicht indiziert ist. Ein weiteres Anwendungsgebiet der Arthrodese sind chronische, lähmungsbedingte Instabilitäten sowie Gelenkdestruktionen nach rheumatoider Arthritis.
Die Vor- und Nachteile der Arthrodese müssen abhängig vom betroffenen Gelenk gegen einen gelenkerhaltenden Eingriff oder eine Prothesenimplantation abgewogen werden.
Der Eingriff variiert je nach betroffenem Gelenk. Prinzipiell werden intraartikuläre von extra- oder paraartikulären Arthrodesen unterschieden. Bei der intraartikulären Arthrodese ist die vollständige Entknorpelung der ursprünglichen Gelenkflächen für die Senkung der Pseudarthrosenrate essentiell. Abhängig vom knöchernen Defekt kann die Arthrodese als reine Anfrischungsarthrodese erfolgen oder die Einlagerung von Spongiosa erforderlich sein. Zur Überbrückung von größeren knöchernen Defekten stehen je nach Gelenk spezielle Implantate zur Verfügung.
Postoperativ sollte die orthopädietechnische Versorgung erfolgen. Weiterhin ist je nach betroffenem Gelenk die physiotherapeutische und ergotherapeutische Beübung des Patienten notwendig.