Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Eiteransammlung
Abscess
Umschriebene Eiteransammlung in einem nicht-präformierten Raum.
Inokulation von Fremdkörpern, hämatogene Aussaat von Keimen (sekundäre Abszedierung!), Abfluss-Störung einer Talgdrüse mit sekundärer Infektion, Stichverletzung, Insektenstich.
Lokalisierte Rötung, Überwärmung, Schwellung und Druckschmerz, aber auch Ruhe- und Bewegungsschmerz. Laborveränderungen mit Erhöhung des C-reaktiven Proteins (CRP), Leukozytose.
Anamnese, körperliche Untersuchung mit Inspektion und Palpation.
Radiologische Darstellung des Bereichs in zwei Ebenen bei langem Krankheitsverlauf und bei Verdacht auf röntgendichten Fremdkörper. In seltenen Fällen Magnetresonanztomographie-Diagnostik zur präzisen Bestimmung der Abszessausbreitung.
Abszessbildung bei aktivierter Osteitis und bei hämatogener Osteomyelitis, Empyeme.
Hochlagerung, Kühlung, Schmerzmedikation und baldmöglichst operative Herdsanierung.
Empirisch kalkulierte Antibiotikatherapie; nach Erhalt der Abstrichergebnisse mit Antibiogramm erfolgt gegebenenfalls Anpassung der Therapie.
Exzision des Abszesses mit Entfernung der Abszessmembran und Nekrose, Débridement der beteiligten Gewebe. Je nach Schwere und Ausdehnung der Abszedierung kann die weitere Therapie als:
durchgeführt werden.
Klinische Kontrolle der sekundären Wundheilung. Kontrolle der Laborparameter. Abschlusskontrolle nach vollständiger Wundheilung, weitere Nachsorge nicht erforderlich.