Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Kreatinphosphokinase; Creatinkinase;
Die Kreatinkinase ist ein in Muskeln vorhandenes Enzym, das eine Phosphatgruppe vom Kreatin auf das Adenosindiphosphat (ADP) überträgt, wodurch der Energieträger Adenosintriphosphat (ATP) entsteht.
Die Kreatinkinase kommt in verschiedenen Geweben, vornehmlich jedoch in Muskeln vor. Sie überträgt eine Phosphatgruppe vom Kreatin auf das ADP, wodurch ATP entsteht. ATP wiederum ist der wichtigste Energieträger der Zelle, der in großen Mengen beispielsweise bei der Muskelkontraktion benötigt wird. Die im Blut gemessene Gesamt-CK setzt sich aus vier sehr ähnlichen Isoenzymen zusammen: CK-MM aus dem Skelettmuskel, CK-MB aus dem Herzmuskel, CK-BB aus dem Zentralnervensystem, CK-MiMi aus den Mitochondrien. Der Anteil der CK-MB liegt unter Normalbedingungen unter 6 % der Gesamt-CK, Normalwerte für die Gesamt-CK sind 80 U/l bei Männern und 70 U/l bei Frauen. Bei ischämischen Schädigungen oder Verletzungen der Muskulatur kommt es zur Freisetzung der Kreatinkinase in die Blutbahn, was zu einer Erhöhung der gemessenen Konzentrationen der Gesamt-CK oder bestimmter Isoenzyme führt. Bei einem Herzinfarkt wird vornehmlich CK-MB freigesetzt, daher steigt die Gesamt-CK und insbesondere die CK-MB etwa vier bis acht Stunden nach dem Infarktereignis an, wobei der Anteil der CK-MB an der Gesamt-CK typischerweise über 6 % liegt. Größere Traumata, das akute Kompartmentsyndrom oder orthopädisch-traumatologische Operationen können ebenfalls zu einem starken Anstieg der Gesamt-CK führen, wobei der Anteil der CK-MB jedoch im Gegensatz zur Situation nach einem Herzinfarkt unter 6 % liegen sollte.