Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Kniegelenkankylose
Ankylosis
Komplette krankhafte Versteifung des Kniegelenks in Streckstellung.
Sehr seltenes Krankheitsbild , manchmal angeboren, z. B. bei der Arthrogryposis multiplex congenita, oder posttraumatisch nach Frakturen, Luxationen oder nach Gelenkinfekten. Sehr selten als Folge der Kniegelenkimmobilisation. Ursache sind bindegewebige und teilweise auch knöcherne Versteifungen durch Brückenbildungen zwischen Femur und Tibia und ausgedehnte bindegewebige Vernarbungen.
Das Kniegelenk ist weder aktiv noch passiv zu beugen.
Klinische Untersuchung und Nativröntgenbild in zwei Ebenen.
Reversible Einklemmung durch mechanisches Hindernis, vorübergehende neurogene Strecksteife ohne knöcherne oder bindegewebige Verbindung.
Arthrolyse bei erhaltener Gelenkkongruenz und ausreichenden Gelenkflächen; keine Therapie bei lang bestehender Strecksteife oder in Einzelfällen nach sorgsamer Prüfung der Indikation Implantation einer Kniegelenkendoprothese.
Arthrolyse mit Strecksehnenverlängerung oder Desinsertion, bei Gelenkdestruktion Implantation einer Kniegelenkendoprothese.
Bei der Implantation einer Endoprothese in derartigen Fällen ist keine gute oder sehr gute Gelenkfunktion zu erzielen, es handelt sich hier sicher um eine Kompromisslösung.
Intensive krankengymnastische Therapie, CPM-Behandlung, langfristiges Therapiekonzept zum Erhalt der Gelenkfunktion.