Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Periost

Synonyme

Knochenhaut

Englischer Begriff

Periosteum; Periost

Definition

Schicht straffen Bindegewebes, die den Knochen – mit Ausnahme der von Knorpel überzogenen Gelenkflächen – umgibt.

Beschreibung

Das Periost zeichnet sich durch seine osteogenetische Potenz aus. Es enthält Osteoblasten, die zur Knochenneubildung fähig sind und die natürliche Knochenheilung ermöglichen. Während der Wachstumsperiode des Knochens besteht das Periost aus zwei Schichten. Die innere Lage enthält Nerven, Blutgefäße und Osteoblasten, die in direktem Kontakt zum Knochen stehen. Nach Abschluss des Wachstums wandeln sich die Osteoblasten in Osteoprogenitorzellen, die zu keiner Osteogenese mehr fähig sind. Nach Frakturen können diese Zellen reaktiviert werden und im Heilungsverlauf neues Knochenmaterial produzieren. Die äußere Schicht besteht aus straffem Kollagengewebe und enthält wenige große Blutgefäße, die sich in die Volkmann-Kanäle verzweigen. Ferner entsendet sie Kollagenfaserbündel (die so genannten Sharpey-Fasern), die das Periost auf dem Knochen verankern. Das Periost ist außerdem Insertionspunkt für Sehnen und Bänder.

Autor

Matthias Bühler, Hergo Schmidt