Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Die klassische Massage beruht unter Einsatz bestimmter Handgriffe und Techniken auf der manuell erwirkten Verschiebung von Gewebeschichten gegeneinander.
Die Massage ist eine der grundlegenden manuellen Techniken in der Behandlung schmerzhafter Zustände des Halte- und Bewegungsapparats. Somit kann die Mehrzahl der Erkrankungen des orthopädisch-traumatologsichen Fachgebiets, z. B. schmerzhafte Verspannungen der Muskulatur, Tendinosen und Arthrosen, auch durch die Massage behandelt werden.
Lokale Entzündungen (insbesondere bei bakteriellen Infektionen), Malignome, erhöhte Blutungsneigung (Hämophilie, Antikoagulantienbehandlung)schwere Arteriosklerose können Kontraindikationen darstellen.
Bei der klassischen Massage stehen fünf grundlegende Techniken zur Verfügung: Streichungen, Knetungen, Zirkelungen, Klopfungen und Vibrationen. Diese können durch andere Griffvarianten ergänzt werden. Es existiert neben der klassischen Massage eine Fülle von Sonderformen, unter denen die Reflexzonenmassage, die Heilmassage nach Hamann, die Bindegewebsmassage, die „deep friction“-Quermassage und die manuelle Lymphdrainage innerhalb des orthopädisch-traumatologischen Fachgebiets weit verbreitet sind.
Die Massage bietet sich als ergänzende Maßnahme im Zusammenspiel mit der Krankengymnastik und physikalischen Anwendungen an; Beispiel ist die vor einer Krankengymnastik stattfindende Mobilisation von Gewebeschichten durch Querfriktion.