Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Rollator; Deltarad; Gehgestell
Walking carrier
Fahrbare modular aufgebaute Mobilitätshilfe zur Gangschulung oder zum Erhalt des Gehvermögens.
Siehe auch Rollgehhilfe.
Gangunsicherheit (Ataxie, schwerer Verlauf einer multiplen Sklerose), Paresen (apoplektischer Insult), Muskelinsuffizienz (Muskeldystrophie), posttraumatische oder postoperative Gangschulung (Entlastung oder Teilbelastung eines Beins, Amputationen, schwere rheumatische Erkrankungen, Querschnittslähmung).
Muskuläre Insuffizienz der oberen Extremitäten, schwere Koordinationsstörungen, Demenz.
Je nach Indikation existieren unterschiedliche Gehwagen. In der Rehabilitation werden Gehgestelle übergangsweise verwendet, um Patienten mit erheblichen Einschränkungen zu vertikalisieren und zu mobilisieren. Der Patient befindet sich im Zentrum des vierrädrigen Gehgestells und kann durch Achselstützen, Handgriffe mit Unterarmauflagen, Rumpfstützen sowie einen Sattelaufsitz optimal stabilisiert werden. Unter Anleitung des Physiotherapeuten erfolgt im Gehgestell die Gangschulung. Entsprechend dem Trainingsfortschritt können die Stabilisatoren schrittweise abgebaut werden. Die Gehgestelle können bei bleibenden Behinderungen aber auch auf Dauer verwendet werden; dann sind zusätzliche Bremsen, eine Federung des Fahrgestells und Luftbereifung sinnvoll.
Für Patienten mit geringerer Gangunsicherheit stehen handliche Gehwagen zur Verfügung. Diese vierrädrigen Rollatoren werden vom Patienten mit zwei höhenverstellbaren Handgriffen geführt und sind mit arretierbaren Bremsen sowie meist mit einem Sitzbrett und einem Korb ausgestattet. Ein Faltmechanismus vereinfacht den Transport. Rollatoren sollen die Gangsicherheit erhöhen und den Aktionsradius des Patienten im Alltag vergrößern; sie sind aber nicht zur Entlastung eines Beins geeignet. Das Aufstützen ist sogar gefährlich, da der Schwerpunkt des Patienten nicht über den Handgriffen liegt und der Wagen entgleiten kann.
Dreirädrige Gehwagen (Deltaräder) gleicher Ausstattung sind zwar einfacher zu lenken und leichter, kippen jedoch schneller um und sollten daher nicht mehr verwendet werden.
Alle Gehwagen müssen individuell angepasst werden. Intensive Erprobung und Einweisung sind unabdingbar. Eine regelmäßige Begleitung sollte so lange erfolgen, bis der Patient den Gehwagen sicher beherrscht.
Kontrolle der Einstellungen und der Verschleißteile.
Email: r.haaker@khwe.de
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Prof. Dr. R. Haaker
CA der Klinik für Orthopädie,
Rheumatologie, Traumatologie
Schwerpunkte: Primär- und Wechselendoprothetik,aller großen Gelenke; Fuß-, Kinder-, Rheumaorthopädie
Sportverletzungen, Wirbelsäulenerkrankungen