Entzündung des Hüftgelenks unterschiedlicher Genese (abakteriell oder bakteriell).

• Bakterielle Form: durch spezifische und unspezifische Erreger ausgelöste Entzündung des Hüftgelenks, oft im Rahmen eines septischen Geschehens mit hämatogener Aussaat, oder iatrogen nach Punktion oder Operation. Sonderfall: Säuglingscoxitis. Die primär bakterielle Coxitis ist ein Notfall.
• Abakterielle Form: häufig im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis oder reaktiv nach extraartikulären Infekten mit Viren oder Bakterien.

Unbehandelt kommt es zur progressiven Destruktion der Gelenkflächen mit Usurierung des Hüftkopfs und der Pfanne.

Gegebenenfalls Schwellung, Rötung, Überwärmung, ansonsten Druckschmerzen (insbesondere inguinal), gegebenenfalls fortgeleitete Schmerzen im Knie, Einlauf-, Belastungs-, Ruhe- und Nachtschmerzen, Bewegungseinschränkung aktiv und passiv, gegebenenfalls Fieber und Allgemeinsymptome.

Punktion des Hüftgelenks und Erregernachweis, Sonographie zum Nachweis eines Gelenkergusses, Röntgen zur Kontrolle der knöchernen Beteiligung.

Coxarthrose, Wirbelsäulenleiden, eventuell Kniegelenkerkrankung.

• Bakterielle Form: Punktion, operative Entlastung der Entzündung, Spülung, Antibiotikatherapie, passive Bewegungsübungen zur Vermeidung von Verklebungen; wenn eine Hüfttotalendoprothese notwendig, erst zweizeitig Monate nach Abklingen des Infekts.
• Abakterielle Form: Therapie der Grunderkrankung, Gelenkpunktion zur Entlastung, Antiphlogistika.

Akuttherapie

Die bakterielle Form ist ein Notfall. Sofort Punktion, Breitspektrumantibiotikum intravenös, gegebenenfalls spätere Umstellung nach Erhalt des Antibiogramms, zusätzliche Entlastung und Spülung (arthroskopisch oder offen mit Débridement und Drainage).

Konservative/symptomatische Therapie

Physiotherapie zur Kontrakturprophylaxe.

Medikamentöse Therapie

Antibiose, Analgetika, Antiphlogistika, gegebenenfalls Kortikosteroide bei abakterieller rheumatischer Form.

Operative Therapie

Offenes, auch arthroskopisches Débridement und Drainage, gegebenenfalls zweizeitig bei Notwendigkeit einer Hüfttotalendoprothese.

Dauertherapie

Gegebenenfalls Behandlung der Grunderkrankung.