Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
DVO
Derotational varization osteotomy; Derotation-varus osteotomy
Osteotomie am proximalen Femurende zur Varisierung und Derotation des Schenkelhalses und des Hüftkopfs durch Osteosynthese. Ziel: Verbesserung der Gelenkkongruenz und Lastübertragung und dadurch gegebenenfalls Schmerzreduktion und Vermeidung einer sekundären Arthrose.
Schmerzen bei Coxa valga oder Coxa valga et antetorta, begleitender Eingriff bei Beckenosteotomien, bei Hüftdysplasie, gegebenenfalls auch ohne Schmerz, auch bei beginnender Coxathrose, Coxa plana nach Morbus Perthes, Pseudarthrosen im Schenkelhals. Mit dieser Osteotomie können gleichzeitig sowohl eine Valgusfehlstellung im Schenkelhals als auch die Antetorsion des Femurs korrigiert werden.
Infekt, fortgeschrittene Coxarthrose, starke Bewegungseinschränkung (schlechte Abduktion im Hüftgelenk).
Operationsplanung und Festlegung der Größe des zu entnehmenden Keils, Darstellung des intertrochantären Gebiets, Markierung der Antetorsion sowie der Klingeneintrittsstelle unter Berücksichtigung des gewünschten Varisationsderotationswinkels mit einem K-Draht. Anlage des Klingensitzinstruments und Entnahme eines Zweidrittelkeils von X-Grad. Einschlagen einer Winkelplatte von X-Grad. Reposition unter Bildverstärkerkontrolle, Besetzung der Schraubenlöcher und Wundverschluss.
Kompressionsverband, Schienenlagerung, Teilbelastung für sechs bis acht Wochen, sofortiges isometrisches Muskeltraining, aktiv assistive Bewegungsübungen, Röntgenkontrollen, Materialentfernung frühestens nach einem Jahr.