Bruising of a muscle
Zerstörung von Muskulatur und Muskelgefäßen durch direkte äußere Krafteinwirkung.
Durch ein direktes Trauma (z. B. Einklemmung oder Überrolltrauma) kommt es – je nach Größe der einwirkenden Gewalt – zu ausgedehnten Zerstörungen von Muskulatur und Muskelgefäßen.
Bei ausgedehnten Verletzungen prallgespannte Extremität mit Spannungsblasen, livide verfärbter Haut, neurogenen Ausfallerscheinungen und Functio laesa.
Anamnese und körperliche Untersuchung. Weiterhin sollten Nativröntgenaufnahmen der betroffenen Extremität mit den angrenzenden Gelenken in zwei Ebenen zum Ausschluss von knöchernen Begleitverletzungen durchgeführt werden. Labordiagnostik mit Blutbild, CRP und Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit, Kreatinin sowie bei ausgedehnten Nekrosen Myoglobinbestimmung im Serum und im Urin.
Die Sonographie gilt als geeignete Screeningmethode zur Beurteilung der Muskelverletzung (siehe auch Muskelriss). Insbesondere bei schwer zugänglichen Muskeln liefert die Magnetresonanztomographie detaillierte Informationen zur Ausdehnung der Verletzung.
Muskelriss, Hämatom.
Bei größeren Muskelquetschungen erfolgt die Therapie chirurgisch.
Sicherung des Kreislaufs.
Kleinere Quetschungen können konservativ mit antiphlogistischen und ruhigstellenden Maßnahmen behandelt werden.
Forcierte Diurese zur Vermeidung einer Crush-Niere.
Hochdosierte Antibiotikagabe, Tetanusprophylaxe.
Débridement und Entlastung der Muskellogen durch Faszienspaltung.
Abhängig von verbleibenden Funktionseinbußen sollte die orthopädietechnische Versorgung erfolgen. Weiterhin sollte abhängig vom postoperativen Befund gezieltes Muskeltraining und Ergotherapie erfolgen.
Wegen der ausgedehnten Nekrosenbildung besteht eine erhöhte Infektionsgefahr insbesondere durch Anaerobier.
Häufig verbleiben aufgrund ausgedehnter Muskelzerstörungen erhebliche Funktionseinbußen.
Regelmäßige klinische und laborchemische Kontrollen. Anschlusskontrolle nach vollständiger Wundheilung.
Myriam Sandfort
Matthias Bühler, Hergo Schmidt
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