Wound hematoma
Blutansammlung im Wundspalt, die auf mangelhafte Blutstillung der in das Wundgebiet einmündenden Gefäße, Hemmung der Blutgerinnung oder postoperativ auftretende Blutdrucksteigerung zurückzuführen ist.
Wundhämatome zählen zu den Wundheilungsstörungen und können nach jeder Operation auftreten.
Genaue Inspektion der Wunde. Labordiagnostik mit Blutbild, Gerinnungsparametern (INR, Quick, PTT) sowie CRP und Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit. Weiterhin kann die Ausdehnung des Hämatoms in der Regel sonographisch gut beurteilt werden. Dabei ist zum einen die Differenzierung zwischen diffusen Hämatomen und klar abgrenzbaren Hämatomen wichtig, zum anderen kann eine Aussage über die Konsistenz des Hämatoms gemacht werden. In einzelnen Fällen kann ergänzend eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden.
Wundserom, Wundinfektion.
Keimefreie Punktion verflüssigter Hämatome. Somit kommt es zu einer Druckentlastung und die Ausbildung einer Wunddehiszenz wird vermieden.
Diffuse Hämatome und kleinere abgrenzbare Hämatome werden vom Körper abgebaut und beseitigt. Dieser Prozess kann durch manuelle Lymphdrainage unterstützt und beschleunigt werden.
Insbesondere diffus verteilte Hämatome lassen sich durch Heparinsalbe behandeln. Beruht die Ausbildung des Wundhämatoms auf iatrogene Störungen der Blutgerinnung, z. B. unter Markumareinnahme, kann diese durch Vitamin-K-Einnahme antagonisiert werden.
Ausgedehnte Hämatome sollten revidiert werden. Es ist eine Hämatomausräumung mit Abstrichentnahme zur bakteriologischen Untersuchung, Weichteildébridement und sorgfältiger Blutstillung durchzuführen.
20 % der Hämatome sind infiziert. Daher ist insbesondere bei ausgedehnten Hämatomen und beim Vorhandensein von Implantaten eine frühzeitige Revision anzustreben, da die Gefahr der kontinuierlichen Fortleitung der Keime in tiefe Wundschichten und somit der Entstehung von Frühinfekten gegeben ist.
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