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Defektpseudarthrose

Englischer Begriff

Pseudarthrosis after loss of bone substance

Definition

Biologisch areaktive Unterform der Pseudarthrosen mit ausbleibender Kallusbildung an den Fraktur- oder Osteotomieenden bei bestehendem ossären Defekt.

Pathogenese

Für die Entstehung einer Pseudarthrose nach Fraktur oder Osteotomie kommen sowohl mechanische Ursachen (lokale Instabilität mit konsekutiver Stauchung und Scherung) als auch biologische Ursachen (Perfusionsstörungen, Infekt, allgemeine Faktoren wie Alter und Begleiterkrankungen der Patienten) in Frage.

Symptome

Schmerzen, Schwellung, Belastungsunfähigkeit; bei voller Ausprägung ist die abnorme Beweglichkeit eines Skelettabschnitts das führende Symptom.

Diagnostik

Röntgenaufnahmen, gegebenenfalls ergänzend Tomographie, Szintigraphie zur Beurteilung der Vitalität des Knochens.

Differenzialdiagnose

Biologisch areaktive Pseudarthrosen ohne primären ossären Defekt.

Therapie

Ziel ist Wiedervereinigung und Revitalisierung der Fraktur- oder Osteotomieenden.

Akuttherapie

Symptomatische Gabe von Antiphlogistika bzw. Analgetika.

Konservative/symptomatische Therapie

Additiv können Stoßwellen- und Elektrotherapie zur Anwendung kommen.

Medikamentöse Therapie

Siehe oben.

Operative Therapie

Stabilisierung des Knochenabschnitts und Wiederherstellung der Vaskularisation der Fragmentenden. Hierzu wird zur Überbrückung des Defekts ein autologer kortikospongiöser Span transplantiert und osteosynthetisch fixiert.

Bewertung

Die Prognose hängt entscheidend von der Perfusionssituation der Fragmentenden ab.

Nachsorge

Röntgenverlaufskontrollen

Autor

Matthias Bühler, Hergo Schmidt

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