Unruhekallus
Irritation callus
Überschießende periostale Knochenneubildung, die bei instabiler Frakturheilung nach Osteosynthesen auftritt.
Die Instabilität, die zur Reizkallusbildung führt, kann durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden: avitale Fragmente, schlechte lokale Vaskularisation der Weichteile bzw. Knochen, Knochendefekte (Defektfraktur), Infektion und/oder mangelhafte Kallus- bzw. Knochenbildung. Im Röntgenbild zeigen sich vermehrte wolkige Kallusformationen, die unscharf begrenzt sind. Bei entsprechender Therapie kann gegebenenfalls der Reizkallus in Fixationskallus differenzieren, unter dessen Protektion sich definitiver Knochen ausbilden kann. Eine Heilung ohne Reoperation ist dann möglich.
Alternativ kann es zur Ausbildung einer Pseudarthrose (siehe Pseudarthrose, aseptische) kommen, bei der sich radiologisch eine Glättung der Fragmentenden, eine Weitenzunahme des Frakturspalts durch Resorption und ein Fehlen von Kallus zeigt (siehe auch verzögerte Frakturheilung).
© Springer 2017 |
Powered by kb-soft |